Frage an Rainer Stinner von Wolfgang H. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Dr. Stinner,
die Presse vermeldet, dass im Aussenministerium IT-Systeme von Linux nach Windows umgestellt werden sollen. Ich hatte gerade Ihre Partei immer im Zusammenhang mit der Förderung der heimischen Wirtschaft gesehen, deswegen finde ich es enttäuschend, dass jetzt ausgerechnet ein in Redmond, Virginia heimisches Unternehmen gefördert werden soll
Oder ist das nur um die Ecke gedacht: man will, dass die zweifelsohne exponierten Systeme kompatibler zu gängiger Malware sind, damit man hiesige Firmen damit betrauen kann, die Bedrohungen abzuwenden?
Viele Grüsse aus München
W. Hamann
Sehr geehrter Herr Hamann,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Das Auswärtige Amt ist ebenso wie die gesamte Bundesregierung bei der Beschaffung an bestimmte Regeln gebunden, die es ausschließen, dass öffentliche Beschaffungen zur regionalen Wirtschaftsförderung genutzt werden. Gerade wir Liberalen haben uns auch im öffentlichen Beschaffungswesen immer für freie und offene Märkte eingesetzt, und es ist völlig außer Frage, dass die Deutsche Wirtschaft insgesamt davon enorm profitiert.
Die konkreten Gründe für Umstellung der IT im Auswärtigen Amt liegen in Schwierigkeiten der Interoperabilität in bestimmten Bereichen. Nur diese Bereiche sollen auch umgestellt werden. In anderen Bereichen, wo es sich offenbar bewährt hat, bleibt es bei der Nutzung quelloffener Software. Ich selber bin kein IT-Fachmann, mir erscheint die Darstellung der Problematik durch das Auswärtige Amt, wie Sie sie etwa hier http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/047/1704746.pdf finden, aber völlig plausibel.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Stinner MdB