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Rainer Semet
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Frage von Rolf N. •

Werden Sie sich für eine Unterstützung der Initiative Kinderheimverschickung einsetzen?

Millionen Verschickungskinder erlitten Unrecht – die Bundesregierung bleibt untätig

Sehr geehrter Herr Semet,

zwischen 1948 und Anfang der 1980-er Jahre, teilweise auch noch später, wurden mehr als 8 Millionen Kinder im Alter zwischen zwei und vierzehn Jahren auf so genannte „Kinderkuren“ verschickt, davon sind auch meine Geschwister und ich betroffen gewesen.
.Auch Arzneimittelversuche und Todesfälle kamen vor. Diese Kuren wurden von der Bundessozialversicherung (Kranken- und Rentenversicherung) finanziert. Heimträger, Heimaufsicht, Krankenhausaufsicht und gesetzliche Kontrollen haben in eklatanter Weise versagt.
Nach jahrzehntelangem Verschweigen hat sich im Jahr 2019 eine Initiative aus Betroffenen gebildet , die versucht, die Vorgänge damals aufzuklären.

MFG

Rolf N.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr N.,

 

vielen Dank für Ihr Schreiben. Bitte verzeihen Sie die verzögerte Rückmeldung. 

 

Das Versagen mehrerer Institutionen sowie dass erlittene Leid von Millionen Kindern und Jugendlichen, ist ein tragisches Kapitel der Nachkriegszeit. Über zu viele Jahre ist dort Unrecht geschehen. Bis heute leiden Betroffene, wie Sie sagen, unter diesen Traumata. 

Wo Unrecht geschehen ist, muss diesem auch Gerechtigkeit getan werden. 

Natürlich ist die Aufarbeitung schwer, da die Dunkelziffer sehr hoch ist. 

Dennoch braucht es niederschwellige therapeutische Hilfsangebote für Betroffene, um erlittenes Trauma aufzuarbeiten. So kann versucht werden Aufklärung und Bewältigung zu betreiben.

 

Mit freundlichen Grüßen, 

 

Rainer Semet

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