Frage an Philipp Scholz von Tilman K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo,
erlauben Sie mir eine Nachfrage zu Ihrer Antwort v. 17.1.2007 auf meine Frage v. 15.01.2008
Warum beantworten Sie meine Frage nicht, was Sie von der Freisetzung von im Genlabor hergestellten Kreuzungen aus Kohl und Rübsen halten,
sondern warum machen Sie stattdessen in epischer Breite Ausführungen über etwas, was ich gar nicht angesprochen habe (ich habe weder etwas von genverändertem Kohl noch von genverändertem Rübsen, sondern nur von im Genlabor hergestellten - also nicht im Genlabor darüber hinaus gentechnisch veränderten - Kreuzung von beiden geschrieben)
und - wenn wir schon vor fachlichen Hintergründen sind - warum schreiben einige ihrer Parteigliederungen und Ihnen nahestehende Organisationen wie Greenpeace eigentlich etwas von „genfreien“ Pflanzen und Zonen/Regionen angesichts dessen, daß es keine genfreien Pflanzen und Regionen gibt, sondern nur genhaltige Pflanzen und Regionen (Nachweise siehe in http://www.genfrei.org )?
Sehr geehrter Herr Kluge,
danke für Ihre Nachfrage.
Ich hoffe, wir können uns für "Kreuzungen aus Kohl und Rübsen" auf den Begriff "Raps" einigen, den auch nicht-Landwirte verstehen können. Und wenn ich dann den Begriff "im Genlabor hergestellten Raps" betrachte, frage ich mich, warum es denn ein "Genlabor" sein muss, wenn an der Erbsubstanz gentechnisch gar nichts geändert wird? Wenn aber eine Genveränderung in diesem "Genlabor" stattfindet, dann darf man doch wohl von "gentechnisch verändertem Raps" sprechen. Und genau das habe ich in meiner Antwort getan. Es ging nicht um gentechnisch veränderten Kohl oder Rübsen, sondern um die Kreuzung aus beiden, wonach Sie ja auch gefragt hatten.
Zu Ihrer zweiten Frage, die vielleicht eher an die Sprachwissenschaftler als an die Politik gehen sollte: Natürlich gibt es keine "genfreien" Pflanzen, Tiere, etc. Allerdings wäre ich auch als Landtagsabgeordneter weder verantwortlich für den Sprachgebrauch bei Greenpeace oder auf diversen Internetseiten, noch könnte ich etwas daran ändern, denn zum Glück gibt es in Deutschland keine Sprachpolizei.
Wir werden allerdings nach der Ablösung der Regierung von Roland Koch kräftig in den Bildungsbereich investieren und auch die Verbraucher vermehrt über gentechnikfreie Nahrungsmittel aufklären, so dass ich gute Chancen sehe, dass mit steigendem Bildungsniveau in der hessischen Bevölkerung auch der von Ihnen bemängelte Gebrauch des Wortes "genfrei" zugunsten des richtigen Begriffs "gentechnikfrei" zurückgedrängt werden wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Scholz