Frage an Philipp Scholz von Bernhard K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Vor kurzem hat Herr Seehofer den Handel mit gentechnisch verändertem Mais zugelassen. Auch das Gentechnikgesetz ist zur Zeit im Änderungsverfahren. Allerdings läuft alles auf den GAU (größter anzunehmender Unfall) hinaus, bei dem die freigesetzten, gentechnisch veränderten Organismen nicht mehr zurückholbar sind.
Droht uns dies auch in Hessen?
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kletzenbauer
Sehr geehrter Herr Kletzenbauer,
die Agrarpolitik der GRÜNEN dient dem Ziel, gesunde und hochwertige Nahrungsmittel regional zu produzieren. Die gentechnikfreie Produktion von Lebensmitteln ist ein Standortvorteil der hessischen Landwirtschaft, da 80% der Bevölkerung gentechnisch produzierte Nahrungsmittel ablehnen. Der Einsatz von Gentechnik in der Land-, Forst- und Energiewirtschaft birgt unkalkulierbare Risiken für Mensch und Umwelt. Gentechnik ist auch im Sinne der Nachhaltigkeit ethisch nicht vertretbar. Durch das Auskreuzungsrisiko von Gen-Pflanzen in der Nachbarschaft wird die Produktion und Vermarktung gentechnikfreier Produkte unmöglich.
Deshalb schließen wir den Einsatz der Agro-Gentechnik in Hessen aus und wenden uns gegen jede Verwässerung des rot-GRÜNEN Gentechnikgesetzes. Wir wollen die Ausweisung gentechnikfreier Regionen. So stellen wir sicher, dass auch zukünftig gentechnikfreie Lebensmittel in Hessen produziert und erworben werden können.
Neben der bereits bestehenden Kennzeichnungspflicht von Gentechnik in Lebensmitteln wollen wir eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht auf tierische Lebensmittel. Uns allen muss es möglich sein zu erkennen, ob Eier, Milch oder Fleisch mit Hilfe gentechnisch veränderter Futtermittel produziert wurden.
Die hessischen Äcker sind kein Großlabor für Experimente mit unumkehrbaren Folgen: Wir wollen die gentechnikfreie Landwirtschaft in Hessen!
Mit freundlichen Grüßen
Peter Scholz
Landtagskandidat Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Wahlkreis 25 (Wetterau Süd)