Frage an Philipp Philippson von Lydia H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Phillippson,
So eben beschließt die Bahn die Tickets (wieder einmal!) zu verteuern. Darüber hinaus sollen 2,50€ für den Kauf am Schalter erhoben werden. Wo bleibt hier bitte der Widerstand Ihrer Partei? Die Preissteigerung bedeutet für Pendler wieder noch weniger Geld. Und die 2,5€ ist m.E. eine reine Abzocke - vor allem eine Abzocke älterer Menschen. Es wird damit erreicht, dass wieder weniger Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel benützen. Es bleiben die Menschen und die Umwelt auf der Strecke. Das einzige Ziel was damit erreicht wird, ist, dass Personal am Schalter abgebaut wird und somit die Bahn für die Börse noch attraktiver wird.
Meine Fragen: Was tut Ihre Partei dafür, um diese Entwicklung zu stoppen? Oder zählt nur noch die Dividende und nicht die Menschen?
MfG
Lydia Halbhuber-Gassner
Sehr geehrte Frau Halbhuber-Gassner,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich zitire aus einen Brief aus einem offenem Brief des Verkehrspolitischesprechers der FDP Hr. Friedrich:
... "Wer eine Fahrt im Fernverkehr nicht am Automaten oder im Internet kaufen möchte, muss im Reisezentrum einen Extra-Zuschlag von 2,50 zahlen. Diese Regelung trifft in erster Linie Menschen, die mit dem Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln nicht vertraut sind. Gerade für ältere Menschen ist es eine Zumutung, die komplizierten Bedienvorgänge am Automaten oder bei der Internet-Buchung ausführen zu müssen. Sie sind deshalb faktisch auf den Schalterverkauf angewiesen. Die Verteuerung um 2,50 zusätzlich zu den ständigen Preiserhöhungen der letzten Jahre schafft eine weitere Zugangserschwerung für den Bahnverkehr, die im kompletten Gegensatz zu der von allen Parteien und Fraktionen befürworteten Stärkung des Schienenverkehrs steht.
Der Bund fördert und bezuschusst den Schienenverkehr jährlich mit fast 20 Mrd. Euro und dazu passt es nicht, dass die Deutsche Bahn ihrerseits die Monopolstellung im Fernverkehr dazu ausnutzt, mit permanenten Preiserhöhungen (über 22 % seit 2004) und jetzt auch einem kundenunfreundlichen Bedienzuschlag die Menschen vom Bahnfahren abzuschrecken. Sie wissen, dass die Entwicklung im Personenfernverkehr sehr unerfreulich ist. In den letzten zehn Jahren ist das Aufkommen der beförderten Personen deutlich zurückgegangen; nämlich von 152 Millionen im Jahr 1997 auf nur noch 120 Millionen im Jahr 2006."
... "Es ist jedoch völlig unakzeptabel, einen Bedienzuschlag auf den ohnehin stark gestiegenen Normalpreis draufzusatteln." ...
" Ich fordere Sie deshalb auf, in Ihrer Eigenschaft als Vertreter des Alleineigentümers der Deutschen Bahn AG dafür zu sorgen, dass im Aufsichtsrat der DB AG das angekündigte Vorhaben eines Bedienzuschlages gestoppt wird. Dies ist keine unzulässige Einmischung in innere Angelegenheiten der Deutschen Bahn, sondern angesichts der breiten Außenwirkung dieser Preis-Maßnahme eine Wahrnehmung berechtigter Interessen des Eigentümers über den Aufsichtsrat." ...
Ich hoffe Ihre Frage damit beantwortet zu haben.