Frage an Philipp Graf von und zu Lerchenfeld von Johann F. bezüglich Staat und Verwaltung
Sehr geehrter Herr Graf Lerchenfeld,
ich bin Beamter der Staats-Finanzverwaltung und habe mich wie viele zahlreiche andere Kollegen(innen) im Rahmen einer Petition für die Rücknahme der 42-Stunden-Woche des öffentlichen Dienstes ausgesprochen. Unser Anliegen ist mittlerweile im Bayerischen Landtag eingegangen, wird jedoch erst in der neuen Legislaturperiode nach der Landtagwahl am 28. September im Ausschuss für Fragen des öffentlichen Dienstes behandelt.
Sie stellen sich auf der Oberpfalzliste der CSU zur Wahl. Teilen Sie mir bitte Ihre Einstellung zur o.a. Petition mit.
Genau gefragt:
Unterstützen Sie unsere Forderung auf Rücknahme der 42-Stunden-Woche ?
Sehr geehrter Herr Ferstl,
vielen Dank für Ihre Frage zur 42-Stundenwoche für bayerische Beamte. Wie Sie schreiben, haben Sie mit anderen Kollegen eine Petition im bayerischen Landtag eingereicht, die vor dem Ende der Legislaturperiode nicht mehr behandelt werden konnte.
Bei allem Verständnis für Ihr Anliegen glaube ich, dass wir es uns in Zukunft nicht leisten können, weniger zu arbeiten. Natürlich trifft es die bayerischen Beamten sehr hart, dass ihre Wochenarbeitszeit verlängert wurde, während Bundesbeamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes keine Verlängerung der Arbeitszeit in diesem Ausmaß hinnehmen mussten. Wenn wir aber unsere Staatsfinanzen ansehen und gleichzeitig daran denken, dass wir eine hochbedenkliche demographische Entwicklung haben, dann ist die einzige Lösung für uns alle, dass wir auf Dauer nicht weniger, sondern mehr arbeiten werden müssen. Das ist in Ihrem Fall natürlich besonders bedauerlich, weil bei den bayerischen Beamten ein Anfang gemacht wurde, aber ich bin der festen Überzeugung, dass auch auf anderen Gebieten entsprechend nachgezogen werden muss.
Ich bin der Meinung, dass es richtig ist, wenn ich Ihnen meine ehrliche Meinung zu diesem kontroversen Thema schreibe, weil ich nichts davon halte, Ihnen etwas zu versprechen, was ich Ihnen gegenüber später nicht halten kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Graf Lerchenfeld