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Petra Zais
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Frage von Mike Z. •

Frage an Petra Zais von Mike Z. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Zais,

eben habe ich den "Kandidatencheck" auf abgeordnetenwatch.de für meinen Wahlkreis gemacht. Ihre Haltung zur Aussage "Kinder sollen grundsätzlich an einer gemeinsamen Schule unterrichtet werden - unabhängig von ihrer Herkunft und ihren Fähigkeiten." überrascht mich. Vor einigen Wochen haben Sie eine - in meinen Augen - flammende Rede gehalten, mit der Sie meine Schule (Montessoriverein Chemnitz) unterstützt haben, zur Inklusion verhalten Sie sich jedoch neutral. Vielleicht finden Sie Zeit, einmal unsere Mittelschule zu besuchen, die (meiner Meinung nach) für die Inklusion Vorreiter in ganz Sachsen ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Wahl.

Mit freundlichen Grüßen,

Mike Ziegner

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Zieger,
 
herzlichen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch.de. Um Ihnen meine Position zu verdeutlichen, habe ich die These und meine Antwort eingefügt.
 
These 21: Kinder sollen grundsätzlich an einer gemeinsamen Schule unterrichtet werden - unabhängig von ihrer Herkunft und ihren Fähigkeiten.

Position von Petra Zais: Neutral

Bei einem Teil dieser These liegt das Problem für mich im Detail. Sie können davon ausgehen, dass die Frage der Herkunft keine Rolle für mich spielt.

Dem inklusiven Ansatz und der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention stimme ich im Grundsatz zu. Im Rahmen meines Stadtratsmandates setze ich mich gemeinsam mit der GRÜNEN Fraktion auch für die Umsetzung der Inklusion ein. Wir konnten z. B. über einen Haushaltsantrag erreichen, dass die Behindertenbeauftragte der Stadt Chemnitz seit diesem Jahr eine volle Stelle hat und sich so intensiver um die Umsetzung der Rechte und die Beachtung der spezifischen Belange von Behinderten einsetzen kann.

Aus vielen Begegnungen mit Eltern, pädagogischen und medizinischen Fachkräften weiß ich aber auch, dass es immer auch den Wunsch bzw. den Rat nach spezifischen Fördermöglichkeiten gibt und geben wird.  Und das nicht gegen, sondern im Interesse der Kinder und Jugendlichen. Da ich diese Auffassung teile, habe ich mich der Ehrlichkeit halber für die Antwort "Neutral" entschieden. 

Die "flammende" Rede für den Montessori-Verein Chemnitz würde ich genau so wieder halten. Wenn eine freie Schule ein vor dem Abriss stehendes Schulgebäude im Rahmen eines Erbpachtvertrages übernehmen will, um wieder Schule an diesem Ort zu ermöglichen, ist das doch ein Glück für unsere Stadt. Und wenn eine Stadtverwaltung dann versucht, diesen Erbpachtvertrag durch unzumutbare Bedingungen unmöglich zu machen - dann halte ich eben eine flammende Rede für Gleichbehandlung :))

Immerhin mit Erfolg, denn jetzt hat der Verein mehr Zeit, die Finanzierung zu stemmen.

Wegen des Besuches Ihrer Schule können Sie mich direkt kontaktieren, ich komme gern.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Zais