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Petra Sitte
DIE LINKE
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26 / 27 Fragen beantwortet
Frage von Katrin V. •

Frage an Petra Sitte von Katrin V. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Dr. Sitte,

im Herbst nächsten Jahres finden Bundestagswahlen statt.
Auch der(die) Bundeskanzler(in) wird neu gewählt.

Wie wichtig ist für Sie das Geschlecht des neuen Repräsentanten Deutschlands (männlich, weiblich, drittes) bzw. die sexuelle Orientierung (heterosexuell, gleichgeschlechtlich,...)?
Wie wichtig sind für Sie bei dieser Wahl die fachlichen Fähigkeiten des Bewerbers im Vergleich zu allen anderen persönlichen Eigenschaften/Interessen (wenn möglich prozentuale Verteilung)?

In der CDU gibt es aktuell Diskussionen um die sexuelle Orientierung des zu wählenden Bundeskanzlers bzw. einem Interview in der Bild Talk https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/506462/Der-naechste-Bundeskanzler-koennte-Jens-Spahn-heissen , das teilweise für Aufsehen gesorgt hat. Der Gesundheitsminister Jens Spahn nimmt hierzu öffentlich Stellung indem er auf den Äussernden verweist https://twitter.com/christianmutter/status/1308014288565686272
Meine Frage diesbezüglich ist, ob Sie eine(n) gleichgeschlechtliche(n) Bundeskanzler(in) befürworten und falls ja die Gründe hierzu? Halten Sie es weiterhin für möglich, dass Jens spahn als Bundeskanzler gemeinsam mit Wolfgang Schäuble als Bundespräsident Deutschland regieren wird?

Die Lage in Bezug auf die Corona-Pandemie spitzt sich offenbar dramatisch zu, Bundeskanzlerin Merkel ist sehr besorgt https://www.welt.de/wirtschaft/plus216761868/Merkels-Prognose-Wie-realistisch-sind-19-200-Infektionen-an-Weihnachten.html
Ich möchte von Ihnen wissen, wie ernst für Sie die Lage ist und wie die Regierung bzw. jeder einzelne darin die Lage unter Kontrolle bringen kann?

Vielen Dank für eine ehrliche Antwort.
Vogler

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Vogler, 

die nächste Bundeskanzlerschaft sehe ich vor allem unter dem Blickwinkel, welche Inhalte und gesellschaftspolitischen Positionen die Parteien und ihre Kandidat*innen vertreten. Zudem ist für mich auch persönliche Integrität ein Faktor. Beides mag ich nicht voneinander trennen und schon gar nicht nach Prozenten gewichten.
Wie sich in der Geschichte bereits gezeigt hat, ist die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht kein Garant für besondere Regierungskompetenz. Die Regierungsämter werden nicht unabhängig von partei- und wahlprogrammatischen Konzepten besetzt. Es geht eine Wahl voraus, deren Ergebnisse die Bildung von parlamentarischen Mehrheiten grundieren.
Die sexuelle Orientierung eines Politikers bzw. einer Politikerin nehme ich zur Kenntnis und Punkt. Das muss ich ebenso wenig begründen, wie jemand seine sexuelle Orientierung begründen muss, die auch keine besonderen Kompetenzen im Positiven wie Negativen hervorbringt.
Dass schließlich Herr Schäuble und Herr Spahn hohe politische Ämter besetzen, mag für die Union erstrebenswert sein. Ich möchte in beiden Ämtern niemanden von der Union sehen.
Bezüglich der Corona-Krise lässt sich sagen: Die Lage ist ernst. Da teile ich die Einschätzung der Kanzlerin. Die Krankheit kann dramatische Verläufe haben und sollte keinesfalls unterschätzt werden. Ich hoffe sehr, dass wir mit unserem persönlichen und politischen Umgang mit dieser Pandemie für ihre Eingrenzung sorgen können und zugleich etwas für den Umgang mit anderen Erkrankungen lernen. Ich meine beispielsweise multiresistente Keime ebenso wie die Influenza und vermeintlich "normale" Erkältungen. Andererseits gehört es zu unserer Verantwortung, die Folgen der Pandemie und der Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung in allen Gesellschaftsbereichen abzuschätzen und Hilfestellungen zu geben.
Soweit in gebotener Kürze meine Überlegungen.

Herzlich,
Dr. Petra Sitte

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Sehr geehrte Frau Vogler,

die nächste Bundeskanzlerschaft sehe ich vor allem unter dem Blickwinkel, welche Inhalte und gesellschaftspolitischen Positionen die Parteien und ihre Kandidat*innen vertreten. Zudem ist für mich auch persönliche Integrität ein Faktor. Beides mag ich nicht voneinander trennen und schon gar nicht nach Prozenten gewichten.
Wie sich in der Geschichte bereits gezeigt hat, ist die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht kein Garant für besondere Regierungskompetenz. Die Regierungsämter werden nicht unabhängig von partei- und wahlprogrammatischen Konzepten besetzt. Es geht eine Wahl voraus, deren Ergebnisse die Bildung von parlamentarischen Mehrheiten grundieren.
Die sexuelle Orientierung eines Politikers bzw. einer Politikerin nehme ich zur Kenntnis und Punkt. Das muss ich ebenso wenig begründen, wie jemand seine sexuelle Orientierung begründen muss, die auch keine besonderen Kompetenzen im Positiven wie Negativen hervorbringt.
Dass schließlich Herr Schäuble und Herr Spahn hohe politische Ämter besetzen, mag für die Union erstrebenswert sein. Ich möchte in beiden Ämtern niemanden von der Union sehen.
Bezüglich der Corona-Krise lässt sich sagen: Die Lage ist ernst. Da teile ich die Einschätzung der Kanzlerin. Die Krankheit kann dramatische Verläufe haben und sollte keinesfalls unterschätzt werden. Ich hoffe sehr, dass wir mit unserem persönlichen und politischen Umgang mit dieser Pandemie für ihre Eingrenzung sorgen können und zugleich etwas für den Umgang mit anderen Erkrankungen lernen. Ich meine beispielsweise multiresistente Keime ebenso wie die Influenza und vermeintlich "normale" Erkältungen. Andererseits gehört es zu unserer Verantwortung, die Folgen der Pandemie und der Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung in allen Gesellschaftsbereichen abzuschätzen und Hilfestellungen zu geben.
Soweit in gebotener Kürze meine Überlegungen.

Herzlich,
Dr. Petra Sitte

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