Frage an Petra Pau von Uwe W. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Pau,
Wie Sie sicherlich bekommen Sie die Mietpreisentwicklung in Marzahn/Hellersdorf mit.
ich halte Wohnen genauso wie den öffentlichen Nahverkehr als ein Pfeiler welcher zur daseinsvorsorge gehört.
Als Arbeitnehmer wird uns in jeder Gehaltsrunde Lohnzurückhaltung ans Herz gelegt damit die Fahrpreise für jeden erschwinglich sind. Das hat zur folge das ich in den letzten 2Jahren eine Gehaltserhöhung von Netto 16,97€ Monatlich erhalten haben.
Mein Vermieter hat im Gegensatz dazu die Miete für mich um 47€ monatlich erhöht.
Sieht man eine Mieterhöhung alle 15 Monate voraus, ist für mich eine Wohnung als Rentner nicht mehr finanzierbar.
Eine 1 Zimmer Wohnung Plattenbau hat in der neu Vermietung jetzt schon einen Quadratmeterpreis von 9,26€ Kaltmiete. Wie wollen Sie dem Einhalt gebieten.
P.S. die selbe Frage habe ich am 14.08.2017 an alle zur Bundestagswahl antretenden Volksparteien gestellt und von Ihrer Partei als einziges noch keine Rückantwort erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
U. W.
Sehr geehrter Herr W.,
Sie schreiben, dass meine Partei als einzige auf ihre Fragen nicht geantwortet habe. Das wundert und das ärgert mich, denn DIE LINKE. nimmt Post von Bürgerinnen und Bürger sehr ernst.
Ja, Sie haben Recht: Die Mietpreisentwicklung ist asozial und nicht länger hinnehmbar, übrigens nicht nur in Marzahn-Hellersdorf. Dagegen fordert DIE LINKE. seit langem ein aktives Eingreifen der Politik. Die rot-rot-grüne Berliner Landesregierung hat entsprechende Beschlüsse gefasst, aber der Generalschlüssel liegt auf Bundesebene.
Während dabei CDU/CSU, FDP und AfD vor allem auf Wohneigentum setzen, versteht sich DIE LINKE. weiterhin als Mieterpartei. Im Folgenden skizziere ich Ihnen kurz unsere Vorstellungen:
Wir wollen eine echte Mietpreisbremse, die flächendeckend, unbefristet und ausnahmslos gilt. Bis dahin sollte ein Moratorium für Mieterhöhungen verfügt werden, um sie auszuschließen. Zuwiderhandlungen müssten strafrechtlich belangt werden können.
Die Wohngemeinnützigkeit wurde hierzulande 1990 ausgesetzt. DIE LINKE. will sie neu begründen und mithin einen Sektor schaffen, auf dem das Wohnen und die Mieten nicht dem Markt ausgeliefert sind.
Außerdem muss der Neubau bzw. der Ankauf von Sozialwohnungen rasant gesteigert werden. DIE LINKE. plädiert für 250.000 Wohnungen pro Jahr.
Nötig dafür sind je 5 Milliarden Euro vom Bund und von den Ländern.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Pau