Frage an Petra Pau von Christoph M. bezüglich Soziale Sicherung
Was gedenken Sie gegen die drohende Altersarmut der jüngeren Jahrgänge zu tun? Diese ist leider, trotz gegenteiliger Meinung vieler Politiker, dank Zeitverträgen, Leiharbeit in jeder Form und geringen Löhnen, die Reale Zukunft vieler jüngerer Menschen. Dadurch fällt es auch vielen meiner Generation schwer Rücklagen für eine Altersversorge zu bilden. Die Regierungsparteien scheinen sich aber wenig bis gar nicht um dieses Problem zu kümmern und das Betriebsrentenstärkungsgesetz schafft hier keine Abhilfe, im Gegenteil hilft diese nur wiedermal den Versicherungen.
Sehr geehrter Herr M.,
ich stimme Ihnen zu, die drohende Altersarmut ist ein Problem. Das betrifft übrigens nicht nur die "jüngeren Jahrgänge", sondern schon jetzt leben 2,7 Millionen Menschen nach ihrem 65. Geburtstag in Altersarmut oder sind von Altersarmut bedroht. DIE LINKE schlägt in ihrem Wahlprogramm auf der einen Seite Verbesserungen für diejenigen vor, die in einem schlecht bezahlten Job arbeiten oder längere Auszeiten genommen haben, zum Beispiel um sich um Kinder oder Verwandte zu kümmern. Die Fraktion DIE LINKE fordert seit langem, die Rentenversicherung zu einer solidarischen Erwerbstätigenversicherung auszubauen, in die auch Politikerinnen, Beamte und Rechtsanwälte einzahlen. Das Rentenniveau soll wieder auf 53 Prozent erhöht werden, und Arbeitgeber und Beschäftigte sollen jeweils die Hälfte der Beiträge zur Erwerbstätigenversicherung zahlen.
Andererseits wurde ein ganz neuer Ansatz erarbeitet: die "Solidarische Mindestrente". Falls das Alterseinkommen trotz der Verbesserungen im Rentensystem nicht ausreicht, soll trotzdem kein Mensch von weniger als 1050 Euro leben müssen. Die Solidarische Mindestrente erhöht das Einkommen auf diesen Betrag. Sie ist einkommens- und vermögensgeprüft und wird aus Steuern finanziert.
Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie hier:
Gregor Gysi in dem aktuellen Fraktionsmagazin "Clara" zu Altersarmut: www.linksfraktion.de/publikationen/detail/rente-gerecht-und-solidarisch
Sahra Wagenknecht am 14. Juli zu dem Thema: www.linksfraktion.de/themen/nachrichten/detail/einfach-von-den-oesterreichern-abschreiben
Im Bundestag hat vor allen der rentenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE Matthias W. Birkwald dazu gearbeitet, hier drei Reden zu Altersarmut von ihm aus den letzten Monaten:
www.youtube.com/watch?v=rc-MaeleRgg
www.youtube.com/watch?v=nP9oByJKfPc
www.youtube.com/watch?v=NdqBzTfB-FU
Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen!
Herzliche und solidarische Grüße,
Petra Pau