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Petra Pau
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Frage von Johannes W. •

Frage an Petra Pau von Johannes W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Pau,

Sie bzw. Die Linke fordern einen Mindestlohn.
Würden Sie so freundlich sein und mir erklären, wie Sie sich das vorstellen?
Haben Sie aus dem Beispiel von "Pin" nicht gelernt?
Ein Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze von Ungelernten, qualifizierte Arbeitskräfte tangiert er nicht.
Wollen Sie noch mehr arbeitslose ungelernte Arbeitskräfte?

Beste Grüße,
J. Weiß

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Johannes Weiß,

DIE LINKE fordert mit einem gesetzlichen Mindestlohn das, was in 20 von 27 EU-Staaten Usus ist. Deutschland ist mithin die Ausnahme von der Regel und keines der 20 EU-Staaten mit Mindestlöhnen ist deswegen zu Grunde gegangen, wie Sie suggerieren.

Gesetzliche Mindestlöhne sollen dem marktwirtschaftlichen Unterbietungs-Wettlauf um immer niedrigere Löhne Einhalt gebieten. Denn von Arbeit muss man leben können.

Gesetzliche Mindestlöhne können zudem Wettbewerbs-Verzerrungen verhindern. Sie schützen die besseren Unternehmen vor Dumping-Konkurrenz.

Gesetzliche Mindestlöhne stärken zudem den Binnenmarkt. Zahlen Sie einer Arbeiterin 100 Euro mehr, sie wird sie ausgeben. Zahlen sie einem Milliardär 100 Euro mehr, er wird sie verzocken.

Nun zu ihrem Verweis auf die PIN-AG: Er belegt aus meiner Sicht nur, wie Beschäftigte in ihrer Not abhängig, hörig und erpressbar werden.

Die PIN AG und weitere Zusteller hatten im Lohn-Konflikt 2007/08 sogar Pseudo-Gewerkschaften gegründet, um Niedrig-Tarife zu legitimieren.

Auch das wurde von Gerichten gerügt und sollte nicht weiter Schule machen.

Mit solidarischen Grüssen
Petra Pau

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