Frage an Petra Pau von Helga R. bezüglich Umwelt
Guten Tag,
wir haben in unserer Stadt am 7.6. 3 Wahlen und alles ist dementsprechend zugekleistert mit Plakaten.
Mein Favorit ist die LINKE. Wie wäre es für diese Partei, um ein Zeichen gegen diesen Wahnsinn zu setzen, wenn sie bekannt gibt: wir verzichten dieses Mal auf Plakatierung und geben das Geld für soziale Zwecke??
Das würde sehr vielen Bürgern imponieren, glaubhaft wirken und mit Sicherheit der Partei Stimmen bringen.
Denn einer muss ja mal anfangen diesen Wahnsinn zu durchbrechen!!
Was bringen schon Plakate, außer Müll und Geldverschwendung?
Wer glaubt ernsthaft, dass sich Bürger von Plakaten zur Wahl verleiten lassen???
Danke
Gruß aus Pforzheim
Helga Robinson
Sehr geehrte Helga Robinson,
ihren Ärger und ihren Vorschlag kann ich gut nachvollziehen. Ganz so einfach, wie sie hoffen, ist er aber nicht durchsetzbar. Es gab übrigens schon einmal eine Partei, die bei einer Landtagswahl genau das tat, was sie vorschlagen. Das Wahlergebnis war höchst unbefriedigend. Natürlich konnte niemand stichhaltig belegen, dass dies an den fehlenden Plakaten lag. Aber wenn eine Partei um jede Stimme kämpft, dann geht sie lieber auf Nummer sicher.
Da ich selber bereits mehrere Wahlkämpfe geführt habe, verweise ich zudem auf ein ganz praktisches Problem. Werbemittel, wie Plakate werden natürlich rechtzeitig, also mit Wochen langem Vorlauf geplant, entworfen, gestaltet, gedruckt. Mit Blick auf die Wahlen am 07. Juni 2009 sind also längst alle Werbe-Messen gesungen.
Gleichwohl kenne ich Beispiele für bessere Lösungen. So gibt es Orte, in denen Wahlwerbung zum Beispiel nur an wenigen ausgewählten Plätzen gestattet ist. Voraussetzung dafür ist eine Vereinbarung der Parteien im Ort, im Gemeinderat oder im Stadtparlament. Sie gilt dann natürlich für alle. So etwas ist also machbar, aber aus Gründen der Fairness nicht vor einer Wahl, sondern danach.
Mit solidarischen Grüßen
Petra Pau