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Frage von Tobias W. •

Frage an Petra Crone von Tobias W. bezüglich Finanzen

Hallo Frau Crone,

ich habe zwei Fragen:

1. Wie beurteilen Sie die Rentenpläne der großen Koalition im Hinblick auf das Thema Generationengerechtigkeit?

2. Im Zusammenhang mit den Rentenplänen wird von Frau Nahles oft auf eine Signalwirkung hingwiesen. Was denken Sie über die Signalwirkung, die von so einem Schritt für das europäische Ausland ausgeht? Kann Deutschland von Ländern wie Griechenland und Portugal glaubhaft Rentenreformen hin zu höheren Renteneintrittsaltern verlangen?

Mit freundlichem Gruß
Tobias Wunderlich

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Wunderlich,

für Ihre Fragen, die mich über abgeordnetenwatch.de erreichten, danke ich Ihnen.

Ich kenne die Kritik am Rentenpaket, aber ich halte die Rentenreform nicht für ungerecht.

"Nicht geschenkt, sondern verdient!“, so lautet das Motto des Gesetzentwurfes zum Rentenpaket. Mit dem Gesetz wird eine Gerechtigkeitslücke geschlossen, die viele Menschen spüren. Erbrachte berufliche Leistung wird bisher nicht ausreichend gewürdigt. Es war daher an der Zeit, dass Menschen, die besonders langjährig gearbeitet und in die Rente eingezahlt haben, dass Mütter, die die Beitragszahler von heute und morgen erzogen haben, dass diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen gar nicht mehr oder nur noch einige Stunden täglich arbeiten können, bei der Rente besser gestellt werden. Das ist für mich, für uns auch Ausdruck der Generationengerechtigkeit.

Das neue Rentenpaket enthält vier Komponenten: die Rente ab 63, die Mütterrente, die gerechtere Erwerbsminderungsrente und die Erhöhung des Reha-Budgets. Zusammen machen diese Maßnahmen die gesetzliche Rente für alle Generationen gerechter und besser. Das Rentenpaket trägt so zu einem stabilen und in der Bevölkerung akzeptierten Rentensystem bei.

Die für dieses Thema zuständige Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles hat eine Internetseite zum Rentenpaket online gestellt, die ich sehr empfehlen kann. Dort finden Sie diese und viele weitere Informationen einfach, schnell und kompakt: www.rentenpaket.de.

Darüber hinaus habe ich die angeblichen Worte Andrea Nahles` zu einer Signalwirkung des Rentenpakets nach Griechenland oder Portugal nicht vernommen. Eindringlich möchte ich dafür werben, nicht alle politischen Herausforderungen dieser Zeit in einen Topf zu werfen. Für viele Menschen in Europa sind es harte Zeiten. Wer glaubt, dass man dort einen jungen Arbeitslosen oder einen Rentner noch mehr ausquetschen kann, der irrt gewaltig. Es irrt aber auch derjenige, der Menschen, die nicht studiert, sondern ihr Leben lang gearbeitet haben, nach 45 Jahren Arbeitsleben die Rente verweigern will.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Crone, MdB