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Frage von Jan L. •

Frage an Petra Crone von Jan L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Petra Crone

Ich bin von der Fachschule Agar aus Lüneburg.
Wir behandeln gerade im Unterricht das Thema die Biogasanlag und ich habe nun ein paar Fragen an Sie.

Wie weit haben sich die Gesetzte für Biogasanlagen in den letzten 10 Jahren verändert und wieso?
Wie lange werden Biogasanlagen noch bezuschusst und wäre es abzusehen das die Subventionen ganz eingestellt wird?
Wie viel Biogasanlagen darf es in Deutschland überhaupt geben kommt bald ein Limit?
Wo sehen Sie die Vor-Nachteile der Biogasanlagen?

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Langhans

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Langhans,

für Ihre Frage, die mich über abgeordnetenwatch.de erreichten, danke ich Ihnen.

In der SPD-Bundestagsfraktion bin ich als Sprecherin für die Wald- und Forstpolitik tätig. Bei der im letzten Jahr stattgefundenen Novelle zum Eneuerbare Energien Gesetz wurde die Frage des Umgangs mit Biogas intensiv diskutiert. Die SPD-Bundestagsfraktion hat im Mai 2011 das Positionspapier "Biomasse-Förderung im EEG nachhaltig ausrichten" herausgegeben. Sie finden es unter www.spdfraktion.de. Für exakte Zahlen und Entwicklungen im Biogassektor verweise ich Sie auf die Branchenkennzahlen bzw. Recherchen bei Verbänden. Unter
http://www.dbfz.de/web/aktuelles/details/article/verguetungsrechner-eeg-2012-verfuegbar.html
stellt Ihnen das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) einen Vergütungsrechner für Biogas zur Verfügung.

Wir begrüßen, dass die Verwertung von Bioabfällen und die Gülle- und Reststoffverwertung verstärkt ab 2012 unterstützt werden soll. Auf keinen Fall dürfen Lebensmittel genutzt werden! Ich finde es falsch, dass die Bundesregierung ab 2012 einseitig industrielle Biogas-Großanlagen fördert. Dies geht in die falsche Richtung, widerspricht einer dezentralen Ausrichtung der Energieversorgung und verschärft Flächenkonkurrenzen.Wir brauchen vor allem regionalen Konzepte, die tragfähig sind. Wenn möglichst alle Verfahrensschritte in regionalen Kreisläfufen stattfinden, sparen wir uns weite Transportwege und verringern den Ausstoß von CO2.

Bäuerliche Kleinanlagen können besser und nachhaltig die organisierten Reststoffe über ihre bäuerliche Anlage erschließen. Zudem besitzen sie oft in besondere Weise die Akzeptanz der Bevölkerung. Damit auch kleine landwirtschaftliche Anlagen wirtschaftlich betrieben werden können, hat sich die SPD für eine attraktive Förderung von Kleinanlagen bis 75 kW elektrischer Leistung eingesetzt.

Insgesamt müssen wir stärker den problematischen Veränderungen in der Agrarstruktur entgegenwirken. Wir fordern, dass eine mindestens dreigliedrige Fruchtfolge verpflichtend vorgeschrieben und der Umbruch von Dauergrünlandflächen strikt verboten wird. Außerdem brauchen wir eine Nachhaltigkeitsverordnung, die zügig auf feste und gasförmige Biomasse ausgeweitet werden muss.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Crone, MdB