Frage an Peter Weiß von Wolfgang G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Weiß,
seit Ende März 2017 bin ich leider krank geschrieben. Trotz annähernd 50 angesprochener Facharzt-Praxen (persönlich, Mail, Telefon) ist es mir, aufgrund intensiver und tatkräftiger Mithilfe der AOK, gelungen im Oktober erste Termine bei einer Fachärztin zu bekommen. Eine Reha-Maßnahme wurde mittlerweile, aufgrund der fehlenden Bewertung durch einen Facharzt, von der DRV auch im Widerspruchsverfahren abgelehnt.
Meines Erachtens kann es weder sinnvoll noch kostensparend sein, dass Kassenpatienten in den Wirrungen des Gesundheitssystems „hängen“ bleiben obgleich der Wille zur erneuten Arbeitsaufnahme vorliegt. Ebenso kann nicht sinnvoll sein, dass die Diagnose des Hausarztes nicht ausreichend ist um in eine Reha-Maßnahme aufgenommen zu werden, obwohl die Diagnose mittlerweile von der Fachärztin bestätigt ist.
Leider kein Einzelfall. Aufgrund meiner Krankheit habe ich im Juni 2017 eine Überweisung zum Augenarzt erhalten. Als GKV-Mitglied wurden mir, bei persönlicher Vorsprache, in allen ortsansässigen Praxen Termine angeboten – allerdings war der nächstmögliche Termin im Oktober. Hierauf habe ich mir erlaubt, die selben Praxen telefonisch zu kontaktieren und mich als PKV-Mitglied auszugeben. Bereits nach genau 7 Tagen hätte ich einen Termin erhalten. Selbstverständlich habe ich am Ende der Telefonat darauf hingewiesen, dass ich doch kein PKV-Mitglied wäre und habe die Termine meinerseits abgesagt.
Was werden Sie in der laufenden Legislaturperiode tun um das Gesundheitswesen gerechter und effizienter zu gestalten?
Mit freundlichen Grüßen
W. G.
Guten Tag,
für Ihr Schreiben vom 22. November 2017 bedanke ich mich sehr herzlich. Es tut mir leid zu hören, dass es so lange gedauert hat bis Sie einen Termin bei einem zuständigen Facharzt bekommen haben und kann Ihre Frustration darüber sehr gut nachvollziehen.
Für die CDU/CSU hat sich das Nebeneinander der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung und der damit einhergehende Systemwettbewerb im Hinblick auf die Qualität der Gesundheitsversorgung jedoch bewährt. Ohne diesen Systemwettbewerb besteht mittel- bis langfristig die Gefahr, dass Innovationen in der Medizin nicht vorangebracht werden. Auch ist das deutsche Gesundheitswesen mit seiner privaten und gesetzlichen Krankenversicherung europa- und weltweit vergleichsweise sehr leistungsfähig. Die gesetzliche Krankenversicherung verzeichnet seit einigen Jahren Überschüsse und ist finanziell und qualitativ gut aufgestellt.
Es besteht im Bundestag große Einigkeit darüber, dass wir auch für die Zukunft eine flächendeckende und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für die Menschen in Deutschland gewährleisten wollen - unabhängig davon, ob sie in der GKV oder PKV versichert sind. Hierfür setzen wir uns auch in der anstehenden Legislaturperiode ein. Welche Maßnahmen hierzu im Einzelnen in den nächsten Jahren erforderlich sind, wird Gegenstand der anstehenden Verhandlungen sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Weiß MdB