Frage an Peter Weiß von Hermann A. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Weiß,
morgen stimmt der Deutsche Bundestag erneut über die Erweiterung des EFSF ab. Dieses Mal geht es um die Hebel-Funktion. Es stehen Zahlen zwischen 1 und 2 Billionen Euro im Raum.
Sicherlich werden Sie erneut dafür stimmen.
Wo ist jedoch Ihre persönliche Schmerzgrenze? 2 Billionen Euro, 5 Billionen Euro, 10 Billionen Euro oder gar unbegrenzt?
Sollte es dennoch - nach den Erhöhungen und Hebelfunktionen - zu einem Schuldenschnitt in Griechenland (oder Italien, Portugal, Irland, Spanien, ...) kommen; welche Auswirkungen hat dies auf die Spareinlagen der Deutschen Bevölkerung. Vor allem Anlagen in Lebensversicherungen (FLVs, FRVs, Riester, Basis, ...).
Kann bei einem Schuldenschnitt überhaupt noch der Garantiezins, ganz zu schweige von den Überschussbeteiligungen, gehalten werden?
Wie wollen Sie dies bei einem Verlust der zukünftigen und bestehenden Altersvorsorge Ihren Wählern und den Menschen plausibel erklären und näherbringen?
Können Sie sich überhaupt vorstellen, dass es zu einem Schuldenschnitt kommt oder haben Sie den bedingungslosen Glauben daran, dass alles sich wieder fügt? Gibt es wirklich keine Alternativen und stehen Sie uneingeschränkt zu der Aussage von Frau Dr. Merkel, dass dieser Schritt "Alternativlos" sei?
Ende 2010 hat Frau Dr. Merkel noch eine komplett andere Haltung dazu vertreten - wenn Sie sich noch daran erinnern.
Können Sie sich wirklich vorstellen, was in unserem Land los sein wird, sollte sich durch einen Schuldenschnitt die Altersvorsorgeanlagen vieler Menschen verringern oder gar halbieren? Ich will es mir nicht einmal vorstellen. Denn dies wird sicherlich keinen Spaß mehr machen.
In der Hoffnung, dass Sie nicht nur mit Ihrem Gewissen sondern auch gesundem Menschenverstand die Thematik angehen.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Allgaier
Sehr geehrter Herr Allgaier,
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble haben sich in Europa durchgesetzt und die finanziellen Begehrlichkeiten unserer Partner abgewehrt. Das jetzt gefundene Modell für die Bekämpfung der Schuldenkrise ist ein Erfolg für uns. Deswegen stimme ich zu.
Sie fragen nach Auswirkungen auf deutsche Sparer, Anleger und die Altersvorsorge. Wenn wir keinen Rettungsschirm schaffen würden, dann wären die Auswirkungen für Sparer, Anleger und die kapitalgedeckelten Altersvorsorgesysteme katastrophal. Deswegen ist ein Schutz nur mit Rettungsschirm möglich. Alles andere wäre höchst fatal.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Weiß MdB