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Peter Weiß
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Frage von Rainer B. •

Frage an Peter Weiß von Rainer B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Weiß,
da wird also jetzt die Einführung von Benzin E10 vorbereitet, und Sie werden in einer Abstimmung dazu gefragt werden ...
Haben Sie sich oder hat sich überhaupt irgendein Mandatsträger mit dem technischen Problem befasst ? Verlassen Sie sich auf die Vorlagen ?
Haben Sie mal die klassische Frage gestellt : "cui bono" ?
Der - arg strapazierten - Umwelt kann es nicht nützen ... Mehrverbrauch bei sämtlichen Motoren, die nicht schon von der Gesamtkonzeption darauf optimiert sind, ist vorprogrammiert.
Der "Sprit" wird (noch) teurer werden ... der hoch subventionierte - und immer noch nicht konkurrenzfähige - Agrar-Alkohol muss ja schließlich weg (die Mineralölkonzerne müssen ihn kaufen); die Marge der Raffinerien sinkt (das muss durch "Preisanpassungen" ausgeglichen werden).
Cui bono ?
Dem "Staat", dem unersättlichen Wesen !
Denn mit höheren Preisen an der Tankstelle steigt AUTOMATISCH das Steueraufkommen !
Sehr schön !
Sie sind doch der direkt gewählte Abgeordnete für meinen Wahlkreis.
Stimmen Sie für diesen ökologisch-ökonomischen Irrsinn ?
Müssen "die Bürger" (und DIE sind auf das Auto ANGEWIESEN !) auch mit solchem absoluten Unsinn NOCH WEITER belastet werden ?

Danke.
Herzliche Grüße

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Baden,

vielen Dank für Ihre Anfragen nach der Einführung der neuen Verordnung zur Umsetzung der europäischen Richtlinie über die Kraftstoffqualität.

Ab Januar 2011 wird an deutschen Tankstellen zusätzlich zu den bisherigen Kraftstoffsorten Benzin mit bis zu 10 Prozent Bioethanolanteil angeboten. Bisher betrug der Ethanolanteil im Benzin bis zu 5 Prozent. Die entsprechende deutsche Verordnung setzt damit die europäische Richtlinie über die Kraftstoffqualität um. Ein wirksamer Klimaschutz ist nur möglich, wenn alle Bereiche des täglichen Lebens einen Beitrag liefern. Dies gilt auch für Kraftstoffe. Die EU hat deshalb beschlossen, den Anteil an Biokraftstoffen im Verkehrsbereich zu erhöhen.

Mit der Erhöhung des aus Pflanzen gewonnenen Biosprits soll in erster Linie der CO2-Ausstoß der Autoabgase gesenkt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen verursachen die heute verwendeten Biokraftstoffe weniger Treibhausgase. Ein Großteil der benötigten Rohstoffe für Bioethanol wächst in Deutschland oder Europa. Biokraftstoffe werden aus Pflanzen gewonnen, die aus nachhaltigem Anbau stammen; auch dazu gibt es gesetzliche Vorgaben. Nachhaltig bedeutet, dass der Anbau der Rohstoffe nicht auf Kosten von Mensch und Natur erfolgen darf, beispielsweise nicht auf schützenswerten Flächen oder auf Gebieten mit hoher biologischer Vielfalt.

Etwa 90 Prozent aller benzinbetriebenen Pkw können E10 ohne Einschränkungen tanken. Neufahrzeuge sind in der Regel E10-tauglich. Ob ein Fahrzeug E10 verträgt, erfährt man von seinem Fahrzeughersteller. Eine Liste E10-verträglicher Fahrzeuge ist ab Mitte November auf der Internetseite der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter http://www.dat.de/e10 zu finden. Auch bei seinem Fahrzeughändler und bei seiner Kfz-Werkstatt kann man sich nach der E10-Verträglichkeit von Fahrzeugen erkundigen. Die E10-Verträglichkeitsliste enthält auch Servicenummern der Fahrzeughersteller, die man bei Fragen anrufen kann. Weitere Informationen zu E10 bieten der ADAC und das Bundesumweltministerium unter http://www.adac.de/e10 und http://www.bmu.de/e10 an. Alle nicht nachgewiesen E10-verträglichen Fahrzeuge sollten ausschließlich die bisherigen Benzinsorten tanken. Die Kraftstoffanbieter sind durch die Rechtsverordnung verpflichtet, diese weiterhin anzubieten und zwar zeitlich unbefristet.

Der Umweltbundesminister Dr. Röttgen hat explizit darauf hingewiesen, dass die Einführung von E 10 verbraucherfreundlich gestaltet werden soll. Sie soll nicht nur für den Verbraucher offen und transparent erfolgen, sondern darf ebenfalls nicht zur allgemeinen Anhebung der Benzinpreise genutzt werden oder zu einer Benachteiligung der Autofahrer führen, die auf die bisherigen Kraftstoffsorten angewiesen sind.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Weiß MdB