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Peter Vincent Heim
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Frage von Ole K. •

Frage an Peter Vincent Heim von Ole K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Heim,

wie steht DIE LINKE zum Thema sozialer Wohnungsbau?

Wohnungsbau um jeden Preis, oder mit Rücksicht auf bestehende Strukturen und Milieus?

Bausünden und Betonburgen haben wir in Hamburg schließlich schon genug, um von der Wohnqualität in einigen Neubauten gar nicht erst zu reden...

Mit freundlichen Grüßen
Ole Körner

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Körner,

Für Ihre Fragen danke ich und freue mich über Ihr Interesse an den Positionen der Partei DIE LINKE zum Thema Wohnungsbau.
1) Sozialer Wohnungsbau:
Der Soziale Wohnungsbau ist in Hamburg fast zum Erliegen gekommen. Die Fertigstellungszahlen sprechen für sich. Im Geschäftsbericht der WK (Wohnungsbaukreditanstalt) von 2005 werden 467 Einheiten genannt. Das entspricht einem in Anspruch genommenen Kreditvolumen von 40% des zur Verfügung gestellten Gesamtkreditkontingents. (Die Fertigstellung der Wohnungen kann nach meiner Einschätzung ca. ein Jahr später gewesen sein.) Allein 2006 haben die Argen fast 3200 Aufforderungen zur Reduzierung der Mietkosten an Hartz-VI-Geschädigte verschickt. Alle diese Menschen müssten also auch die Möglichkeit haben, eine bezahlbare Sozialwohnung mieten zu können. Hinzu kommt, dass in Hamburg 10.000-de ältere Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung herausfallen. Damit nicht genug, hat es lt. neuestem Mietenspiegel im Hamburger Durchschnitt eine Mietpreiserhöhung von mehr als 4% gegeben.
Wo sollen Menschen wohnen, die an dem so hochgepriesenen freien Markt keine bezahlbare Wohnung finden?
Deshalb steht DIE LINKE für
-- eine deutliche und nachhaltige Wiederbelebung des Sozialen Wohnungsbaus..
-- Dazu muss neben Steuermitteln der Gewinn, den z.B. Saga/GWG machen, eingesetzt werden und nicht an den Hamburger Haushalt abgeführt werden.
-- Grundlage muss ein Bedarfsanalyse sein, die überprüfbar ist und die regelmäßig aktuallisiert wird.

2) Wohnraum um jeden Preis?
Werden neue Wohnungsbauprojekte initiiert, so gilt es auf gewachsene Strukturen Rücksicht zu nehmen. Die Lebensqualität eines Quartiers darf seinen Bewohnern nicht genommen werden. Die Gesundheit der Menschen und der Schutz der Natur müssen über allen ökonomischen Interessen stehen.
Deshalb steht DIE LINKE für
-- einen behutsamen Umgang mit den örtlichen Gegebenheiten,
-- die sinnvolle Ausweitung von Milieuschutz- und Erhaltenssatzungen,
-- eine Realisierung neuen Wohnraums, nicht um jeden Preis, obwohl der zusätzliche Wohnraumbedarf in Hamburg von jährlich ca. 5500 Einheiten (Neubau und Ersatz) ermöglicht werden muss.. Damit könnte der durch die Wohnraumverknappung entstandene Mietpreisanstieg mittel- bis langfristig gedämpft werden.

3) genug Bausünden und Betonburgen
Siedlungen, wie sie in den 60-er und 70-er Jahren entstanden sind (Steilshoop, Mümmelmannsberg) wird es wohl nicht mehr geben. Die Probleme dieser Quartiere sind den Verantwortlichen bewußt. Interessante Versuche zur Anhebung der Lebensqualität solcher Großsiedlungen durch einen Umbau der Stadtteile, kann man in Berlin und anderswo im Osten Deutschlands beobachten. Allerdings ist dort der Wohnungsüberschuss das treibende Moment. Abbruch von Stockwerken zu Höhenreduzierung, Herausbrechen von Gebäudeteilen zur Längenreduzierung, und Umfeld-Aufwertungsmaßnahmen, alles mit intensiver Bürgerbeteiligung, wird dort betrieben. Natürlich kann das nicht 1zu1 bei uns umgesetzt werden, zumal für jede wegfallende Wohnung bei uns eine neue gebaut werden müsste. Gerade Letzteres ist ein sehr sensibles aber auch spannendes Thema, mit dem sich die Stadtentwicklung m. E. langfristig gesehen beschäftigen muss.

Haben Sie weiteren Informationsbedarf, mailen Sie gern Ihre Fragen. Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüssen,
Peter Heim, Kandidat für DIE LINKE