Frage an Péter Vida von Moritz M. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Vida,
Seit 2018 ist die Kita im letzten Jahr vor der Einschulung beitragsfrei.
Mit dem Gute-Kita-Gesetz wurden ebenfalls Maßnahmen ergriffen, zur Stärkung und Verbesserung der Kindbetreung, bspw. durch eine Ausweitung der Betreungszeiten und mehr Kita-Personal. Das sehe ich durchaus positiv.
Zusätzlich sollen jedoch auch Geringverdiener eine gänzliche Beitragsfreiheit für ihre Kinder erhalten. Aber genau diesen Fakt empfinde ich als Problem.
Viele Bürger und Bürgerinnen in Bernau, sind arbeitstätig und zählen zu den Normalverdienern. Dazu zähle ich mich mit meiner Frau auch.
Wir besitzen zwei Kleinwagen, wohnen zur Miete und können uns finanziell grundsätzlich nicht beklagen, werden aber keine Reichtümer anhäufen können.
Dennoch zahlen wir seit einem Jahr für unseren Sohn, wie viele andere Familien auch, den Höchstsatz für eine Kitabetreung im Bernau, d.h. knapp 400 Euro im Monat.
Dies stellt für uns durchaus eine finanzielle Belastung dar, sodass wir uns aktuell ein zweites Kind und somit weitere Kitakosten nicht leisten können. Dabei möchte ich nochmal hervorheben, dass wir keine Reichtümer oder sonstige Luxusartikel besitzen und auch keine Spitzenverdiener sind.
Anhand der zuzahlenden Kitagebühre müsste der Eindruck aber entstehen.
Somit würde ich mir wünschen, dass Bernau, eine Stadt die schwarze Zahlen schreibt, Millionen durch den Bund durch das Gute Kita Gesetz einnimmt, nicht nur die Geringverdiener sondern auch die Mittelschicht finanziell entlastet, denn diese stellt den Großteil der Bevölkerung dar.
Insbesondere im Hinblick auf Berlin, wo trotz enormer Schulden Familien entlastet werden und Bildung und Betreung für Kinder kostenlos ist, stellt sich mir die Frage, warum das in Brandenburg nicht umgesetzt werden kann?
Denn Betreuung und Bildung für Kinder sollte kostenlos sein, für alle.
Daher frage ich sie, welche Maßnahmen und Positionen sie dahingehend vertreten und wie sie das umsetzen wollen?
Danke
Sehr geehrter Herr M.,
die Lösung muss darin bestehen, dass die Kitas für alle Altersgruppen beitragsfrei gestellt werden. Ich glaube, dass es mittlerweile einen gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, dass Kinderbetreuung im Gemeininteresse liegt.
Zu beachten ist, dass ein beträchtlicher Teil der Kosten allein für die Verwaltung der Beiträge aufgewandt wird. Diese könnte man sich sparen. Zugleich kommt es zu nicht nachvollziehbaren Kostenunterschieden von Ort zu Ort.
Daher sage ich: Wir brauchen die beitragsfreie Kita sobald wie möglich.
Richtig ist, dass eine hochwertige Betreuungsqualität samt gutem Betreuungsschlüssel und arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten ebenso gesichert werden müssen.
Im speziellen Fall von Bernau weise ich darauf hin, dass BVB / FREIE WÄHLER bereits vor geraumer Zeit die Einsetzung einer Arbeitsgruppe beantragt hat, um zu ermitteln, warum in Bernau dermaßen hohe Kosten herrschen und wie man da familienfreundlicher werden kann. Leider wurde der Antrag von der Mehrheit abgelehnt. Nun sind wir aber stärker geworden und werden uns bemühen, o. g. Forderungen durchzusetzen.
Gruß, Péter Vida