Peter Stein
CDU
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Frage von Christoph K. •

Frage an Peter Stein von Christoph K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Stein wie werden Sie bezüglich des Antrages der Grünen und Linken zur Weideprämie abstimmen am 28.06.2018 Top 10 ? Ich bin selbst gelernter Schäfer, wenn auch nicht mehr im Beruf arbeitend. Daher interessiere ich mich für das Thema. Es wäre aus meiner Sicht sehr hilfreich wenn Sie dem Oppositionsantrag zustimmen würde.

Mit freundlichen Grüßen C. K.

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 19. Juni 2018 und das damit verbundene Interesse an meiner politischen Arbeit. In Ihrem Schreiben verweisen Sie auf den Tagesordnungspunkt 10b der 42. Sitzung des Deutschen Bundestages am 28. Juni 2018; Antrag von den Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: "Weidetierprämie für Schafe und Ziegen jetzt auf den Weg bringen."

Zunächst einmal ist der Antrag insofern zu begrüßen, dass er die Halter Kleiner Wiederkäuer mit dem Beitrag zum Natur-, Arten-, Klimaschutz etc. und der Versorgung mit hochwertigen Produkten in den Fokus rückt und als schützenswert betrachtet sowie ferner sich mit den wichtigen Themen von Anzahl und Einkommenssituation der Schaf- und Weidehalter befasst.

Um Ihre Frage direkt zu beantworten: Ich habe den Antrag abgelehnt. Ich möchte Ihnen auch gerne kurz darlegen, warum.

Die Mehrheit Schaf-haltender Betriebe besitz eigenes Weideland und verfügt mit den an sie ausgezahlten Flächenprämien im Rahmen der 1. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU) über ein solides Grundeinkommen.

Es stimmt, dass wenige Berufs- bzw. Wanderschäfer mit geringer eigener Flächen und somit knapperer Förderung der Flächenprämie existieren. Für diese Fälle ist die 2. Säule der GAP geschaffen worden. Dass hier das Instrument des Kostenersatzes zum Tragen kommt, kann in Bezug auf die Wanderschäfer als Problem gesehen werden. Man muss zukünftig die 2. Säule der GAP dermaßen umzugestalten, dass sie dieser Gruppe gerecht wird. Es wird aber bereits heute schon über die 2. Säule der GAP hinaus unter anderem Heidepflege und Magerwiesenpflege bezahlt.

Ferner erhalten die Schäfer mehr als das 2,5-fache des durchschnittlichen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebs an Prämien und im Durchschnitt 86.000 Euro an unternehmensbezogenen Direktzahlungen und Zuschüssen. Im Gegenzug steht hier der Durchschnitt aller landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe mit 33.800 Euro.

Insgesamt ist die Lage unserer Wanderschäfer keinesfalls „Prekär“ oder so schwierig, wie teils im Antrag von GRÜNEN und LINKEN dargestellt. Daher habe ich gegen den entsprechenden Antrag gestimmt, möchte aber die Halter kleiner Wiederkäuer in Ihrer Sache für die Natur und Wirtschaft unseres Landes weiter unterstützen. Ihre Kollegen und Sie leisten großartige Arbeit. Gerne lade ich Sie, so Sie möchten, zum Thema der Situation der Schäfer zu einem Kaffee in mein Wahlkreis Büro ein.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Stein