Frage an Peter Stein von Thomas W. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Stein,
mit großer Sorge verfolge ich den Einzug der Gentechnik in die Landwirtschaft und damit in unsere Nahrungsmittel. Sollte es dazu kommen, dass gentechnisch veränderte Pflanzen in großem Stil angebaut werden, steigen Aufwand und Kosten, um Vermischungen zu vermeiden. Gentechnische Verunreinigungen könnten von der Ausnahme zur Regel werden. Der Einsatz von Gentechnik führt zu keiner Ertragssteigerung. Zudem fördert er die Zunahme großflächiger Monokulturen und steigert den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel bereits nach einigen Jahren. Daraus gehen Lebensmittel hervor, deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit nicht geklärt sind. Das Faktum der Irreversibilität ist jedoch am tragischsten und lässt sich auch durch finanzielle Mittel nicht korrigieren.
Herr Stein, ich frage daher auch Sie: Auf welche Landwirtschaftsform setzen Sie und wie wollen Sie diese zukünftig sicherstellen? Wie werden Sie sich dafür einsetzen, dass in kommunalen Einrichtungen gezielt gentechnikfreie Lebensmittel - das heißt keine gentechnisch veränderten Zutaten und keine Erzeugnisse von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden - angeboten werden? Und wie werden Sie dafür eintreten, dass kommunale Flächen gentechnikfrei bewirtschaftet werden?
Mit besten Grüßen,
Thomas Wittenburg
Sehr geehrter Herr Wittenburg
Mecklenburg-Vorpommern ist ein Agrarland, Agrarland ist Kulturland. Wir müssen mit unserer Kultur immer verantwortungsbewußt umgehen. Für uns heißt es genau das gerade auch bei der Anwendung der Gentechnik..
Wir sind für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Gentechnik, gerade weil wir deren Chancen erkennen. Maßgeschneiderte, bezahlbare Medikamente, Antworten auf den Hunger in der Welt, Lösung der Energiefrage mit nachwachsenden Rohstoffen: Die Möglichkeiten der Bio- und Gentechnologie als einer der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts dürfen gerade im rohstoffarmen aber innovationsstarken Deutschland für Forschung und Wissenschaft nicht zu stark begrenzt werden. Dabei kann die landwirtschaftliche Forschung im Mecklenburg-Vorpommern eine starke Rolle spielen.
Angesichts eines ungeheuren Potentials ist es die Aufgabe der Politik, Chancen und Risiken dieser Zukunftstechnologie genau gegeneinander abzuwägen. Richtschnur der CDU ist dabei das ethisch Vertretbare aus einem christlichen Menschenbild. Konkret heißt das, gegebenenfalls auf Anwendungsmöglichkeiten zu verzichten, wenn sie ethisch eben nicht vertretbar sind gerade auch wenn sie in einem Zielkonflikt mit reinen wirtschaftlichen Interessen stehen. Weitere Erläuterungen zur Position der CDU finden Sie auch unter: www.cdu.de/politikaz/gentechnik.php
Mit freundlichen Grüßen, Peter Stein