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Frage von Sophie S. •

Frage an Peter Simon von Sophie S. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Herr Simon,

ich interessiere mich persönlich sehr für Ihre Arbeit. Für mich und meinen Freundeskreis ist die Frage der Frauenquote für die kommende Wahl entscheidend.
Gerne würde ich daher Ihre Meinung zu diesem Thema erfahren und wie Sie im Falle einer Abstimmung über die Frauenquote votieren würden.
Über eine baldige und ausführliche Antwort freue ich mich.

Mit freundlichen Grüßen
Sophie Schmidt

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Schmidt,

vielen Dank für Ihre Mailzuschrift. Was Ihre Frage der Einführung einer Frauenquote betrifft, so bin ich unter den gegebenen Umständen ganz klar dafür.

Trotz jahrelanger Beteuerungen ist der Frauenanteil in den Führungsetagen der großen europäischen Unternehmen inakzeptabel niedrig geblieben: Europaweit sind im Durchschnitt nur 14 Prozent in Toppositionen Frauen. Angesichts der Tatsache, dass 60 Prozent der Hochschulabsolventen in der EU Frauen sind, liegt das also mit Sicherheit nicht an einem Mangel an qualifizierten Frauen.

Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission im November vergangenen Jahres einen Richtlinienvorschlag zur Gewährleistung einer ausgewogenen Vertretung von Frauen und Männern in börsenorientierten Gesellschaften vorgelegt. Danach soll bis zum Jahr 2020 bei Aufsichtsräten in börsennotierten Unternehmen eine Quote von 40 Prozent für das unterrepräsentierte Geschlecht - das sind in der Regel die Frauen - eingeführt werden. Der Vorschlag bedarf allerdings noch der Zustimmung von Europaparlament und EU-Ministerrat, in dem die Regierungen der Mitgliedstaaten vertreten sind. Einige Staaten, darunter Deutschland, sind gegen eine gesetzliche Quote. Ob der Vorschlag Gesetzeskraft erhält ist daher offen.

Ich denke, es wird Zeit, dass die besonderen Kompetenzen und Fähigkeiten von Frauen in Spitzenpositionen zum Wohle der Unternehmen Einzug erhalten. In mehreren europäischen Ländern haben sich verbindliche Quoten zur Erreichung dieses Ziels bereits als wirksam erwiesen.

Im Übrigen gibt es auch in der SPD eine Geschlechterquote, die ich für richtig und wichtig halte. Im Organisationsstatut der Bundespartei ist geregelt, dass alle Funktionen und Mandate jeweils zu mindestens 40 Prozent von jedem Geschlecht besetzt werden müssen. Hier ist im Übrigen auch die Aufstellung von Listen zur Bundestags- und zur Europawahl geregelt, die nach einem echten „Reißverschlussprinzip“ funktioniert: Die Aufstellung erfolgt alternierend, eine Frau, ein Mann, beginnend mit dem Spitzenkandidaten und der Spitzenkandidatin.

Sehr geehrte Frau Schmidt, ich hoffe, ich konnte Ihnen mit obigen Ausführungen meine Position zur Frauenquote verdeutlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Simon