Frage an Peter Schwenkow von Gabriele G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Schwenkow,
Als Betriebsratsmitglied eines privaten Berliner Krankenhauses fällt mir zunehmend auf, dass sich hochqualifizierte Kräfte auf sog.“400,-Euro-Jobs“ bewerben. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt muss derart schlecht sein, dass kein anderer Weg (außer Hartz IV) mehr möglich ist.
Was kann und muss aus Ihrer Sicht getan werden damit die Arbeitslosigkeit in Berlin nicht weitere Rekordhöhen erreicht ?
Sehr geehrte Frau Gaßner,
nur Wachstum und Neuansiedlungen sowie der Ausbau bestehender unternehmerischer Aktivitäten werden die Lage auf dem Berliner Arbeitsmarkt verbessern. Die bisherige Ansiedlungspolitik des Wirtschaftssenators und in der Gesamtverantwortung auch des Regierenden Bürgermeisters ist bei weitem nicht ausreichend. Wenn ausländische Investoren neue Standorte in Deutschland suchen, wird ihnen in Bayern schon am Flughafen der rote Teppich ausgerollt, wogegen sie in Berlin froh sein können, einen kurzen Termin bei den verantwortlichen Politikern zu bekommen. Eine Schließung des Flughafens Tempelhof, um den uns alle europäischen Metropolen beneiden, ist darüber hinaus ein klares Signal an Investoren, wie in dieser Stadt Standortpolitik betrieben wird. Und nicht zuletzt: Wie hier mit öffentlichen Geldern agiert wird. Wir schließen einen Flughafen mit erheblichen Folgekosten dieser Schließung, ohne überhaupt zu wissen, was wir mit dem Gelände anzufangen gedenken.
Im Interesse neuer Arbeitsplätze unterstütze ich deshalb ausdrücklich den Vorschlag von Friedbert Pflüger, bei einem geöffneten Flughafen Tempelhof in dem zweitgrößten Bürogebäude der Welt für sehr geringe, nur die Kosten erstattende Quadratmetermieten ein nationales und internationales Gründer- und Technologieinnovationszentrum zu errichten. Neben den vielen tausend Arbeitsplätzen hätte das aufgrund der Bekanntheit des Flughafens Tempelhof auch eine hervorragende weltweite Signalwirkung.
Mit freundlichem Gruß
Peter Schwenkow