Frage an Peter Pawlowski von Bedra S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Pawlowski,
Bedra Sorgec aus Ihrem Wahlkreis bittet in der Sendung "Die RadioFritzen am Nachmittag" auf Radio Fritz um Stellungnahme zu folgenden Fragen:
- Was wollen Sie dafür tun, um die manchmal jahrelange Warterei auf ein Referendariat zu verkürzen?
- Außerdem interessiert sie, wie der immer noch hohe Stundenausfall an Berliner Schulen verringert und die schlechten PISA-Ergebnisse verbessert werden sollen.
Hintergrund: Die Lehrer werden immer älter. Viele Stunden fallen aus, weil die Schulen nicht genug Personal haben. Bei der Pisa-Studie hat Berlin besonders schlecht abgeschnitten.
Trotzdem hat der Senat in den vergangenen Jahren viele Referendariatsplätze gestrichen.
Und so gibt es mehrere tausend junge angehende und fertig studierte Lehrer, die gerne den "schullaufbahn-vorbereitenden Dienst“, so nennt sich das Referendariat in der Behördensprache, beginnen würden.
Original-Beitrag auf Radio Fritz
Mit freundlichen Grüßen
Radio Fritz (i. A. von Bedra Sorgec)
Sehr geehrte Frau Sorgec,
vielen Dank für Ihre Frage.
Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ohne zusätzliche Stellen für Lehrer kann das Problem des Unterrichtsausfalls und der langen Wartezeiten für ein Referendariat nicht gelöst werden.
Das perfide an der Schulpolitik des Rot-Roten Senats ist eben, dass genau im Bereich Schule keine neuen Lehrer eingestellt werden. Daher ist die Quasselei der Vertreter von SDP, PDS und den Grünen über die Gemeinschaftsschulen, die angeblich personell so gut ausgestattet werden sollten, wie keine Berliner Schule zuvor- ein reiner Wahlbetrug.
In letzter Zeit wurden gerade 100 neue Lehrer eingestellt. Jetzt herrscht Einstellungsstop. Die Folgen kennen wir; Nicht nur, dass die Klassen viel zu groß sind, um ein vernünftiges Unterrichtsniveau zu erreichen. Hinzu kommt, dass Hochschulabsolventen in Berlin kaum eine Chance auf einen Arbeitsplatz im Bereich Schule haben und ... die Lehrerschaft in Berlin ist hoffnungslos veraltet. An vielen Schulen sind die jüngsten Lehrer über 40. Doch gerade in Problembezirken brauchen wir viele junge engagierte Lehrer.
Was hilft? Natürlich nur eins- Neueinstellungen!
Dabei sagen die Liberalen, im Gegensatz etwa zu den populistischen Forderungen der Grünen (jeder 5 Euro für die Bildung), dass das Problem nicht allein durch die zusätzlichen finanziellen Mittel zu lösen ist. Ein Vergleich zwischen Berlin und anderen Bundesländern zeigt, dass Berlin verhältnismäßig viel für die Schulen ausgibt. Mehr als Bayern, und das obwohl die bayerischen Schulen viel besser sind. Man muss sich also die Frage stellen, wo versickert das Geld?
Die FDP hat hierzu eine klare Position. Die Schulen sollen allein über die personellen und finanziellen Fragen entscheiden. Dadurch könnte man sehr viele Verwaltungsausgaben sparen und das Geld z. B: für die neunen Lehrer ausgeben. Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass die Arbeitsbedingungen für die Lehrer verbessert werden müssen. Dazu gehört auch die Höhe des Gehalts. In anderen Bundesländern verdienen die Lehrer mehr als in Berlin, deren Belastung ist aber aufgrund einer besseren sozialen Struktur geringer.
Daher sind Forderungen nach einem höheren Gehalt für die Lehrer in Berlin völlig berechtigt.
Ich hoffe, dass viele Lehrer und Schüler das Versagen des jetzigen Senats erkannt haben. Wenn wir bessere Schulen und bessere Arbeitsbedingungen für die Lehrer in Berlin haben wollen, müssen wir am 17. September Weichen für eine wirklich neue Schulpolitik stellen. Die FDP ist ein Garant für eine solche Politik.
Mit besten Grüßen
Peter Pawlowski