Frage an Peter Meiwald von Steffen W. bezüglich Jugend
Guten Abend Herr Meiwald,
wie möchten sie dafür sorgen, dass die Kita-Gebühren in Deutschland abgeschafft werden? Soll der Steuerzahler die Gebühren übernehmen?
Mit freundlichen Grüßen,
S. W.
Sehr geehrter Herr W.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Die Zukunft beginnt auch in der Kindertagesstätte. Kindertagesstätten bieten Raum zum Spielen, Lernen und Sprechen. Dies darf nicht nur nach quantitativen Betreuungskriterien erfolgen, sondern bedarf einer hohen pädagogischen Qualität.
Die Zeit, die eine Fachkraft für die unmittelbare pädagogische Arbeit mit den Kindern hat, ist häufig zu knapp bemessen. Deswegen wollen wir bundesweit in einem Gesetz Qualitätsstandards festlegen, und übrigens endlich auch die Voraussetzung dafür schaffen, dass auch Kindern mit Behinderung ihr Recht – wie jedes andere Kind in eine Kita gehen zu können – nicht verwehrt wird. Und es darf nicht vom Wohnort abhängen, wie gut Kinder in einer Kita betreut werden. Wir fordern, dass alle Eltern für ihre Kinder einen Anspruch auf einen Ganztagsplatz in einer guten Kita haben – egal ob Stadt oder Land, ob Ost oder West. Wer beruflich mobil ist oder mobil sein muss, braucht zudem die Gewissheit, dass die Kita-Qualität beim Umzug nicht plötzlich schlechter wird. Ein/e Erzieher/in soll künftig höchstens drei Kinder unter drei Jahren beziehungsweise höchstens zehn ältere Kinder betreuen. Wir wollen in Aus- und Weiterbildung von Erzieher/innen investieren und Rahmenbedingungen schaffen, dass sie besser bezahlt werden. Der Bund soll sich mit mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr an den zusätzlichen Kosten dieser ja in der Regel von den Kommunen getragenen Aufgabe beteiligen. Insofern kommt dieser Teil der frühkindlichen Bildung und Betreuung dann aus Bundes-Steuermitteln, was bei einer solch großen, gesamtgesellschaftlichen Aufgabe aber ja auch angemessen ist.
Wenn diese Qualitätsstandards in den Kindertagesstätten gesichert sind, wird es im nächsten Schritt auch darum gehen, ein durchlässiges kostenfreies Bildungssystem von der Krippe bis zu Ausbildung bzw. Studium zu organisieren. Dafür setze ich mich gerne auch in Zukunft ein.
Diese Bundesregierung hatte ausreichend Zeit und hat es trotzdem nicht geschafft, diese so wichtige gesellschaftliche Aufgabe zu lösen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Meiwald