Frage an Peter Huber von Eva N. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Niedermaier,

seit mindesten 40 Jahren benötigt unser Raum eine bessere Verkehrsanbindung an den Großraum München und das übergeordnete Verkehrsnetz. Die CSU, seit 1972 im Besitz der absoluten Mehrheit im Landtag, hat es bis heute nicht geschafft, eine durchgehende Baugenehmigung für die A94 zu erhalten. Ein Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts durchgeführter großräumiger Trassenvergleich zwischen den beiden Trassen, Haag und Dorfen, ist eindeutig zugunsten der Trasse Haag ausgegangen. Aus politischen Gründen, bessere Erschließung des Raums Dorfen, hat man sich über das Ergebnis dieses aufwendigen Verwaltungsverfahrens hinweggesetzt und nur die Trasse Dorfen weiterverfolgt. So weit zur Vorgeschichte.

Ich bin von keiner der beiden Trassen persönlich betroffen und meine Beurteilung basiert ausschließlich darauf, welche der beiden Trassen auf Dauer wirtschaftlicher ist. Als Bauingenieur, der sich auch einmal mit der Trassierung von Verkehrswegen befassen durfte, komme ich zu dem Ergebnis, dass die Trasse Dorfen, die mehrere Talbrücken und erhebliche Geländeeinschnitte benötigt, während die Trasse Haag weitgehend ohne solche Bauwerke oder Geländebewegungen auskommt, im Hinblick auf eine sparsame Verwendung von Steuermitteln die günstigere wäre. Inzwischen sind die Dinge so weit gediehen, dass nur noch ein gerichtliche Entscheidung aussteht und dann wird die Trasse Dorfen realisiert werden. Wenn dann Baurecht besteht, ist es allerdings unerlässlich, die durchgehende Befahrbarkeit so schnell wie möglich zu erzielen, damit unser Raum wirtschaftlich nicht noch weiter von der Entwicklung abgehängt wird.

Erstaunlich ist es allerdings schon, dass der bayerische Innenminister beim ersten Spatenstich des Abschnitts Forstinning-Pastetten geäußert hat, ihm persönlich sei es ja egal, auf welcher Trasse die A94 gebaut werde, wo doch jahrzehntelang die CSU so getan hat, als würde ihre Seligkeit vom Bau der Trasse Dorfen abhängen.

Mfg

Peter Huber