Frage an Peter Hintze von Gert J. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Hintze,
ich habe letzte Woche im Gesundheitsbericht 2011 der AOK Plus für Sachsen und Thüringen gelesen, dass es für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen Verordnungen von Ritalin in Höhe von 3,5 Millionen Euro gab, das entspricht einer Menge von 1,1 Tonnen Ritalin! Das hat mich schon sehr erschreckt. Und das allein in 2 Bundesländern und einer Krankenkasse!
Ich habe immer noch den Eindruck, dass Ritalin oft sehr schnell verabreicht wird, obwohl es auch noch einige andere Methoden gibt, die den Kindern helfen. Vor allem Methoden, die den KIndern in der Schule direkt helfen, wie zum Beispiel ein Konzentrationstraining.
Sehen sie politische Möglichkeiten, diesem scheinbarem Trend der schnellen Medikamentenverordnung entgegenzuwirken oder besteht da kein politisches Interesse?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen
Gert Jahn
Fachtrainer für soziale Kompetenz
Wuppertal
Sehr geehrter Herr Jahn,
Ihre Bedenken gegenüber einer allzu schnellen Vergabe von Ritalin verstehe ich. Wie Sie sicherlich wissen, gibt es im Hinblick auf die Vergabe von Ritalin eine grundsätzliche Diskussion unter Medizinern und Therapeuten. Die Union verfolgt die Diskussion intensiv und ist der Auffassung, dass bei dieser wichtigen Frage, die nicht nur die betroffenen Kinder und Jugendlichen, sondern auch deren Familien und das soziale Umfeld betrifft, die Stimme der Fachexperten gelten muss. Die Gesundheitspolitiker der Union werden sich dafür einsetzen, dass die Frage einer verantwortungsvollen Behandlung von ADHS im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages weiter verfolgt wird.
Ihr Peter Hintze