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Frage von Andreas O. •

Frage an Peter Hintze von Andreas O. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Hintze,

in den Medien heißt es ja, dass es auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt immer besser aussieht. Aber es scheint mir da durchaus noch eine Ungleichverteilung über Berufsgruppen und Regionen zu geben.
Gibt es - Ihrer Kenntnis nach - denn genug Unterstützungsmöglichkeiten für berufliche Mobilität? Ich meine damit nicht nur eine "Umzugsprämie", sondern auch das Eingewöhnen der Familie in fremden Orten, inkl. Kinderbetreuung, Kindergarten, Schulen usw..
Gleichzeitig haben doch auch Betriebe, besonders kleinere und mittlere, wenig Anreize jemanden von weiter weg anzustellen, bzw. tun es doch nur unzureichend.
Machen wir es uns (als Gesellschaft) nicht unnötig schwer? Das dort investierte Geld wäre doch sicherlich sinnvoll. Und wen sehen Sie dort in der Verantwortung?

Ich selber arbeite im Bereich Jugendwohnen mit jungen Azubis und kann nur sagen, dass schon dort die Finanzierung von Mobilität innerhalb Deutschlands (auch innerhalb der Agenturen für Arbeit und erst recht innerhalb der Kultusministerien) sehr unterschiedlich ist und Planungssicherheit für Betroffene wie für Einrichtungen ganz klein geschrieben wird.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Osinski,

haben Sie Dank für Ihre Anfrage. Aufgrund eines technisches Übermittlungsproblems habe ich leider erst jetzt die Gelegenheit, Ihnen kurz zu antworten.

Für Ihr Anliegen habe ich großes Verständnis. Ich teile Ihre Auffassung, dass wir alles in unserer Kraft Stehende tun sollten, um die Mobilität gerade junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Da viele junge Menschen bereit sind, auch außerhalb ihres Heimatortes eine Ausbildung zu absolvieren bzw. eine berufliche Tätigkeit aufzunehmen, sollten sie bei diesem Schritt die nötige Unterstützung erhalten. Dies gilt in gleicher Weise für Familien, in denen Beruf und Kinder miteinander vereinbart werden müssen. Hier tragen Politik, Gesellschaft und Unternehmen eine gemeinsame Verantwortung.

Wie Sie aus Ihrer beruflichen Tätigkeit wissen, wird die berufliche Mobilität von jungen Menschen und Familien bereits auf unterschiedliche Art und Weise unterstützt. Ob der Staat die private Eingewöhnung vor Ort in jeder Hinsicht sicherstellen kann, bin ich skeptisch, da der Aufbau eines persönlichen sozialen Umfelds in der Verantwortung der Auszubildenden und Arbeitnehmer liegt. Der Staat kann und muss jedoch gemeinsam mit den privaten und öffentlichen Arbeitgebern und den Gewerkschaften dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern und die Attraktivität der Arbeitswelt zu erhöhen. Dies halte ich für die zentrale Aufgabe. Hierzu gehören ein generell familienfreundliches Klima, eine attraktive Ausgestaltung von Arbeitszeiten, interessante, das soziale Klima in den Unternehmen fördernde innerbetriebliche Angebote und ausreichend Betreuungsangebote für Kinder.

Die Bundesregierung stellt sich ihrer Verantwortung und hat die Weichen gestellt, damit Betreuungsangebote für Kinder aller Altersgruppen ausgeweitet und verbessert werden. So hat ab 2013 jedes Kind ab Vollendung des ersten Lebensjahrs einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kita oder in der Tagespflege. Die Bundesregierung, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, der Zentralverband des deutschen Handwerks und die Gewerkschaften haben im Februar dieses Jahres die „Charta für familienbewusste Arbeitszeiten“ unterzeichnet. Darin bekennen wir uns gemeinsam zu einem modernen und menschenfreundlichen Verständnis flexibler Arbeitszeiten. Wegen des demografischen Wandels brauchen wir auch eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Die Unternehmen entwickeln dafür Lösungen, die den Bedürfnissen von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Pflegebedürftigen gerecht werden. Die Bundesregierung hat ihrerseits mit dem Familienpflegezeitgesetz ein Angebot zur finanziellen Abfederung solcher individuellen Vereinbarungen auf den Weg gebracht.

Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht genau beurteilen kann, ob und inwiefern die finanzielle Unterstützung der Mobilität von Auszubildenden durchgreifende Defizite aufweist, da mir hierfür konkrete Anhaltspunkte fehlen. Das gilt insbesondere für den von Ihnen angesprochenen Bereich des Jugendwohnens. Ein konkreter Hinweis, wie hier die Situation in Wuppertal verbessert werden könnte und was hier bereits unternommen wurde, wäre hilfreich.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Peter Hintze