Welche Ziele würden Sie als Bundestagsabgeordneter für die Landwirtschaft in Ihrem Wahlkreis verfolgen?
Welche bundespolitischen Ansätze sehen Sie für eine Entwicklung der Landwirtschaft zu größerer Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit, sowie zur Anpassung an den Klimawandel? Wie werden Sie die Anliegen Wetterauer Landwirte politisch vertreten?
Sehr geehrter Herr M.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen bezüglich der landwirtschaftlichen Vorstellungen meiner Partei, die ich Ihnen gerne näherbringen möchte.
Die deutsche Landwirtschaft zählt im internationalen Vergleich bereits zu den nachhaltigsten Systemen weltweit. Dieses gilt es weiterzuentwickeln. Als Freie Demokraten sehen wir die Notwendigkeit für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft in Deutschland, damit die Verbraucher auch in Zukunft mit hochwertigen und gesunden Lebensmitteln aus ihren Regionen versorgt werden können. Um das zu leisten und gleichzeitig den wirtschaftlichen Erfolg der Landwirte und Landwirtinnen nicht zu gefährden, setzen wir u.a. auf digitale Fortschritte in der Landwirtschaft, auf Innovationen statt Verbote sowie auf eine bessere Vernetzung von Forschung und Praxis.
Eine nachhaltige und zukunftsorientierte Landwirtschaft muss offen für Technologien aller Art sein. Dazu zählen auch die neuen Züchtungsmethoden (CRISPR/CAS), für die wir dringend wissenschaftlich basierte Zulassungskriterien benötigen. Als Freie Demokraten sind wir davon überzeugt, dass die neuen Züchtungsmethoden uns neue Möglichkeiten eröffnen können, um Böden zu schonen, Biodiversität zu fördern und die generelle Effizienz des Betriebsmitteleinsatzes zu steigern.
Für die Förderung der Biodiversität und für die Umsetzung spezieller Maßnahmen im Arten- und Naturschutz möchten wir den Vertragsnaturschutz ausweiten. Der Vertragsnaturschutz basiert auf der Kooperation mit den Landwirten und ist ein liberales Mittel für mehr Naturschutz. Bei der Wahl ihrer Anbausysteme sollen Landwirte selbst entscheiden, ob sie biologischem oder konventionellen Landbau betreiben. Beide haben Vor- und Nachteile. Daher setzen wir auf Diversität an Erzeugungsystemen, die die gesamtgesellschaftlichen Ideen eines nachhaltigen Produktionsprozesses widerspiegeln.
Der Klimawandel und die damit verbundenen Klimaveränderungen fordern uns in allen Lebensbereichen heraus. Das schließt die Landwirtschaft mit ein. Wir wollen der Landwirtschaft bei der Bewerkstelligung und der Anpassung an die Klimaveränderungen helfen und diese erleichtern. Das gelingt mit der Hilfe zur Selbsthilfe. Konkret heißt das, dass wir es den landwirtschaftlichen Betrieben ermöglichen wollen, mit steuerbefreiten Risikoausgleichsrücklagen in guten Jahren besser für Dürren und andere Folgen des Klimawandels vorzusorgen. Das garantiert zudem eine Unabhängigkeit von zusätzlichen staatlichen Notprogrammen.
Unabhängig von den bundespolitischen Ansätzen meiner Partei habe ich den Anspruch für die Landwirtschaft vor Ort da zu sein und sie auch politisch in Berlin zu vertreten. Aus diesem Grund stehe ich im stetigen Austausch mit den Wetterauer Landwirten und Landwirtinnen. Denn sie wissen am besten, was sie benötigen und wie wir sie politisch unterstützen können.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Heidt, MdB