Frage an Peter Harry Carstensen von Reinhard P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident!
Am 20. Juni 2004 rettete der Lübecker Kapitän Stefan Schmidt im Mittelmeer 37 Menschen vor dem Ertrinken. Als er nach einer Maschinenreparatur mit dem Lübecker Frachter „Cap Anamur“ eine Probefahrt in der Umgebung von Malte unternahm, entdeckte er ein untergehendes Schlauchboot mit afrikanischen Flüchtlingen.
Am 12. Juli 2004 brachte der Frachter sie Geretteten in Italien an Land. Die italienische Regierung ließ den Kapitän und zwei weitere Verantwortliche verhaften. Seit Ende 2007 wird ihnen der Prozess gemacht. Die Rettung Schiffbrüchiger wird ihnen als Fluchthilfe, als „Schlepperei“ vorgeworfen.
Kapitän Schmidt aus Lübeck hat 37 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Wegen der besondere Situation im Mittelmeer zwischen der afrikanischen Küste und den italienischen Inseln riskierte er seine eigene Existenz.
Wer andere Menschen rettet, obwohl er damit eine Gefahr für sich selbst heraufbeschwört, erhält in Schleswig-Holstein die Rettungsmedaille. Sie wird vom Ministerpräsidenten des Landes verliehen. Gerade wenn andere versuchen, die Rettung Schiffbrüchiger zu einem Verbrechen zu erklären, ist es besonders wichtig, dass der Ministerpräsident Schleswig-Holstein sich unmissverständlich zu dem Lebensretter bekennt und seine Verdienste würdigt.
Sind Sie dazu bereit, Kapitän Schmidt in die Staatskanzlei einzuladen und ihm die Rettungsmedaille Schleswig-Holstein zu verleihen?
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Pohl