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Peter Harry Carstensen
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Frage von Hans Bernhard K. •

Frage an Peter Harry Carstensen von Hans Bernhard K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Carstensen,

bei der Frage nach einem Arzttermin erlebe ich immer öfter, dass mir das Praxispersonal utopische Termine anbietet (z.B. im März, also in 6 Monaten, für eine normale Augenuntersuchung). Übrigens ohne vorherige Frage nach meiner Krankenkasse.

Im deutschen Gesundheitswesen scheint sich eine Unterversorgung und Nichtversorgung manifestiert zu haben. Nicht mehr lohnende Leistungen werden abgewimmelt.

Sehen Sie Möglichkeiten, diesen Versorgungs-Stau aufzulösen? Beispielsweise durch die Einführung von Marktmechanismen?

Und kann die Politik den Arztberuf wieder attraktiver machen, um insbesondere der Unterversorgung auf dem Land entgegenzuwirken? Als Selbständiger kann ich es mir zeitlich nicht leisten, mich stundenlang in ein Wartezimmer zu setzen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen

Hans B. Korthaus

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Korthaus,

aufgrund des medizinischen und medizinisch-technischen Fortschritts und des demografischen Wandels müssen Struktur, Organisation und Finanzierung sowohl der gesetzlichen als auch der privaten Krankenversicherung ständig weiterentwickelt werden. Wir brauchen mehr Transparenz und Wettbewerb und weniger Bürokratie im Gesundheitswesen, damit die Qualität weiter steigt und die Mittel effizienter eingesetzt werden. Zum Erfolg des deutschen Gesundheitswesens haben entscheidend die Freien Berufe beigetragen. Sie gewährleisten eine patientennahe, humane und fachlich hochwertige medizinische Versorgung nicht nur in Ballungszentren, sondern auch in ländlichen Regionen und gewährleisten so Versorgungssicherheit.
Regionalität statt Zentralismus hat sich in der Gesundheitspolitik bewährt. Die Freien Berufe müssen deshalb auch weiterhin eine der tragenden Säulen erstklassiger Patientenversorgung sein. Um dies zu gewährleisten, werden wir bürokratische Vorgaben und Dokumentationspflichten drastisch auf ein Maß reduzieren, das zur Abrechnung und Qualitätssicherung unabdingbar notwendig ist. Planbarkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen müssen die zukünftige Finanzierung prägen.
Im konstruktiven Dialog mit den im Gesundheitswesen Tätigen werden wir die erforderlichen Kurskorrekturen (beispielsweise beim ärztlichen Honorarsystem und beim Risikostrukturausgleich) festlegen, damit unser Gesundheitswesen zukunfts- und tragfähig bleibt.