Inwiefern könnten Sie sich vorstellen das Thema Insektenschutz und Erhalt der Biodiversität in Ihr politisches Handeln einfließen zu lassen?
Sehr geehrter Herr Felser,
was machen Sie persönlich in Ihrem Verhalten, um Insektenschutz zu betreiben bzw. inwiefern könnten Sie sich vorstellen das Thema Insektenschutz und Erhalt der Biodiversität in Ihr politisches Handeln einfließen zu lassen?
Ich danke Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael H.
Sehr geehrter Herr Michael H.,
vielen Dank für Ihr Interesse. Bereits seit langem lasse ich die Themen Insektenschutz und Biodiversität in mein politisches Handeln einfließen. Denn ich unterstütze mit meiner Arbeit im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft viele Ansätze, die direkt darauf abzielen, den Erhalt der Biodiversität zu unterstützen und ökologisch verantwortliche Praktiken zu fördern. Diese sind beispielsweise:
1. Vermeidung von Monokulturen in der Landwirtschaft: Die Förderung einer diversen Anbaupraxis ist entscheidend, um die Gesundheit der Böden zu erhalten und für Insekten sowie andere Tierarten lebenswichtige Habitate zu schaffen. Diese Diversifizierung hilft, Ökosysteme resilienter zu machen und die biologische Vielfalt zu unterstützen.
2. Kein weiterer Ausbau von Windkraft: Eine Modellrechnung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt kam bereits 2017 zu dem Ergebnis, dass von April bis Oktober täglich Milliarden von Fluginsekten von Windkraftanlagen getötet werden. Demnach werden durchschnittlich etwa 5 Prozent der Tiere getroffen, die einen laufenden Rotor durchfliegen. Das sind rund 1200 Milliarden Insekten pro Jahr! Diese Zahlen berücksichtigen allerdings nur Tiere, die sichtbare Rückstände auf den Rotorblättern hinterlassen. Die Platzierung von Windkraftanlagen muss – wenn überhaupt – also sorgfältig überlegt sein, um die Beeinträchtigung der natürlichen Habitatgebiete zu minimieren.
3. Förderung bäuerlicher Kleinbetriebe gegenüber Großkonzernen: Kleinere, familiengeführte Betriebe neigen dazu, nachhaltigere Praktiken anzuwenden und können flexibler auf umweltschonende Anbaumethoden umstellen. Diese Betriebe tragen oft besser zur örtlichen Biodiversität bei, da sie eine größere Vielfalt an Pflanzen kultivieren und engere Kreisläufe von Abfall und Ressourcen managen.
Diese Ansätze basieren auf der Überzeugung, dass echter Umweltschutz das Ergebnis von pragmatischen Lösungen ist, die lokal angepasst und wissenschaftsbasiert sein müssen, anstatt einer einheitlichen Klimaideologie zu folgen.
Sie sehen also, Klimaschutz und Umweltschutz sind nicht das selbe. Ich werde mich daher weiter dafür einsetzen, dass unsere Umwelt – und zu dieser zählen auch Insekten – nicht einer fanatischen Klima-Ideologie geopfert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Felser