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Peter Danckert
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Frage von Nathalie K. •

Frage an Peter Danckert von Nathalie K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Danckert.

Zum Einen möchte ich sagen, dass ich es für sehr erfreulich halte, dass der Jugend- und Breitensport im Falle einer Kürzung nicht betroffen sein wird.
Doch möchte ich an einer Stelle Ihrer Antwort noch einmal ganz entscheidend nachhaken - Sie sagen: "Angesichts der unzähligen Skandale ist es aber offensichtlich, dass der Radsport ein systemimmanentes Problem hat - aber auch andere Sportarten, worauf ich immer wieder ausdrücklich hinweise. Dass der Radsport immer wieder für Schlagzeilen in Sachen Doping sorgt, ist selbst verschuldet." Diese unzähligen selbstverschuldeten Skandale kommen aber doch nur deshalb zutage, weil der Radsport, v.a. in den letzten zwei Jahren, sein Kontrollsystem wesentlich verbessert hat. Ganz im Gegenteil zu vielen anderen Sportarten - also gibt es dort auch nicht diese unzähligen Skandale. Sie werden einfach nicht aufgedeckt, weil man viele Kontrollen einfach nicht durchführt - z.B. wurden Nachweise auf CERA bislang nur im Radsport durchgeführt.

Warum bestrafen Sie eine einzelne Sportart derart und tun so, als wären die Radsportler die schlimmsten Sportler überhaupt? Warum verwenden Sie Ihre politische Einlussmöglichkeit nicht dafür, auf andere Sportverbände einzuwirken, das gleiche Kontrollsystem (v.a. Häufigkeit und Art der Kontrollen) einzuführen. Erst dann können Sie meiner Meinung nach einen fairen Vergleich zwischen den Sportarten ziehen und Äußerungen darüber treffen, wer das größte Dopingproblem hat! Alles andere ist unfair und verzerrt das Bild in der Öffentlichkeit!

Mit sportlichen Grüßen,
Nathalie Knees

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Knees,

vielen Dank für Ihre engagierte Mail vom 22.10.2008. Meine Position zum Thema Doping im Radsport habe ich Ihnen bereits dargelegt.

Zum Thema Doping-Kontrollen: Für die Umsetzung eines einheitlichen Doping-Kontroll-Systems für Deutschland ist die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) 2002 als zentrale Einrichtung gegründet worden. Laut Stiftungsverfassung hat die NADA das Ziel, ein einheitliches Doping-Kontroll-System für Deutschland umzusetzen. Bisher ist die NADA hauptsächlich für das Trainingskontrollsystem verantwortlich. Ein wichtiges Ziel bleibt nach wie vor die Übernahme der Wettkampfkontrollen durch die NADA, die derzeit in der Regel noch von Verbänden und Veranstaltern organisiert werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die Spitzensportverbände die Verantwortung hierfür abgeben und die finanzielle Ausstattung bei der NADA geschaffen wird.

Der Bund, d.h. das Parlament und das Bundesministerium des Innern, unterstützen die NADA nachhaltig in ihren Anstrengungen um einen dopingfreien Sport. Für den Aufbau des neuen, einheitlichen Dopingkontrollsystems stellt der Bund seit 2008 über einen Zeitraum von 4 Jahren 1 Mio. Euro zur Verfügung. Das neue Kontrollsystem beinhaltet eine Erhöhung der Anzahl von Trainingskontrollen in Deutschland (von 4.500 auf jährlich rund 8.000), eine Steigerung von teuren Blutkontrollen und die Durchführung von sog. intelligenten Dopingkontrollen (Zielkontrollen), die an Stelle der bisherigen Zufallskontrollen durchgeführt werden.

Ich bin mir dessen bewusst, dass ein effizienter Kampf gegen Doping und eine wirksame Vorbeugung nur dann erreichbar ist, wenn die Anzahl der Kontrollen - das betrifft alle gefährdeten Sportarten gleichermaßen - erhöht wird. Hierfür werde ich mich auch weiterhin einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Danckert