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Frage von Rüdiger W. •

Frage an Peter Danckert von Rüdiger W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Peter Danckert

beim Vorstand der SPD soll ein Antrag auf Einrichtung eines Arbeitskreises "Laizistinnen und Laizisten in der SPD - Für die Trennung von Staat und Religion" gestellt werden. Dem hat ihr Parteivorsitzender Herr Gabriel bereits wenig Chancen auf Zustimmung eingeräumt und die Verwendung der Bezeichnung "SPD" auf deren Internetseite untersagt.

Angesichts der ständig wachsenden Anzahl von Konfessionslosen in der Bundesrepublik (immerhin bereits über 34%), die eine Subventionierung der christlichen Kirchen auch aus ihren Steuerzahlungen sehr kritisch gegenübersteht (das ist jedenfalls meine Sicht):

Wie werden Sie sich zu einem Arbeitskreis "Laizistinnen und Laizisten in der SPD" positionieren? Werden Sie der Gründung zustimmen?

Könnten Sie sich vorstellen, dort mitzuarbeiten?

Falls Sie eine Gründung des Arbeitskreises ablehnen: werden Sie dann auch dafür eintreten, dass die Arbeitskreise Christinnen und Christen und Jüdischer Sozialdemokratinnen und -demokraten geschlossen werden?

Mit freundlichen Grüßen

Rüdiger Weida

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Weida,

zunächst möchte ich mich für Ihre E- Mail bezüglich des Themas: "Laizistinnen und Laizisten in der SPD - Für die Trennung von Staat und Religion" bedanken.

Für mich ist die Gründung eines Arbeitskreises Laizistinnen und Laizisten in der SPD keine notwendige Folge aus der steigenden Anzahl der Konfessionslosen. Ich sehe die Artikel 4 Abs. 1 GG: "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich." und Art. 4 Abs. 2 GG: "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet." als in der Bundesrepublik Deutschland verwirklicht an. Geringfügige Abweichungen bezüglich einer Bevorteilung des Christentums als Religion sind durch die Deutsche Geschichte bedingt.

Insgesamt haben sich die "freien Partnerschaft[en]" (Godesberger Programm 1959: 15) zwischen der SPD und den Kirchen und Religionsgemeinschaften als positiv herausgestellt. Aus diesem Grund ist für mich die Schließung der Arbeitskreise der Christinnen und Christen sowie Jüdischer Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen keine erforderliche Konsequenz aus der ablehnenden Haltung gegenüber einer Gründung des Arbeitskreises Laizistinnen und Laizisten in der SPD.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Peter Danckert