Frage an Peter Alberts von Anke B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Alberts,
andernorts bescheinigten Sie sich:
„Schnelle Auffassungsgabe, Sprachgefühl, umfangreiche Allgemeinbildung, schnelle Einarbeitungsfähigkeit in unterschiedliche Aufgabenfelder - Resultate eines ausgedehnten geisteswissenschaftlichen Studiums.“
https://www.xing.com/profile/Peter_Alberts2
Hier bei „kandidatenwatch.de“ erklärten Sie kürzlich:
„Ich persönlich stehe der Anthroposophie eher skeptisch gegenüber, was natürlich keinesfalls heißen soll, dass ich sie oder ihre Anwendungen verbieten wollte.“
Können Sie das etwas präzisieren? Was verstehen Sie unter „eher skeptisch“? Was halten Sie davon, dass z.B. ihre Parteikolleginnen Birgit Bender und Hiltrud Breyer sich für die anthroposophischen Interessen einsetzen und ihre Partei insgesamt eine freundschaftliche Verbundenheit mit der „Anthroposophie“ zu pflegen scheint?
Anders als manche Abgeordnete meinen, stehen viele Wähler der „Anthroposophie“ offenbar mehr als skeptisch gegenüber, wie aus dieser Diskussion hervorgeht, an der sich auch Frau Bender beteiligte:
http://www.scienceblogs.de/diaxs-rake/2009/05/bundnis-90die-grunen-sind-neidisch-auf-die-schweiz.php
Antworten Sie doch bitte Ihren Ansprüchen gerecht.
Mit freundlichen Grüßen,
Anke Becker
Sehr geehrte Frau Becker,
tut mir leid, aber ich kann wirklich keinen Zusammenhang sehen zwischen meiner Selbstbeschreibung auf Xing und meinem skeptischen Statement zur Anthroposophie. Ich verstehe auch nicht ganz, warum ich Stellung zu Hiltrud Breyers oder Biggi Benders Haltung zur Anthroposophie nehmen sollte. Fragen Sie die beiden doch direkt, die können durchaus für sich selbst antworten und brauchen nicht mich dafür. Nur weil ich in der gleichen Partei bin, muss ich doch nicht immer die gleiche Meinung haben. Bei den Grünen ist eigenständiges Denken nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.
Meine Haltung zur Anthroposophie hatte ich meiner Meinung nach klar genug beschrieben: ich stehe ihr skeptisch gegenüber, sehe allerdings überhaupt keine Veranlassung, sie zu verbieten, wie das ja in der von Ihnen aufgegriffenen Frage angesprochen wurde. Ich glaube beispielsweise nicht an die Wirksamkeit von klassischer Homöopathie, aber ich respektiere und akzeptiere, wenn andere Menschen das tun. Ich denke auch, dass es im Werk von Rudolf Steiner eine ganze Reihe von wirklich kritikwürdigen Punkten gibt. Andererseits gibt es in der antrhoposophischen Szene eine ganze Reihe von positiven Einrichtungen und Initiativen. Nicht an die Lehre Steiners zu glauben, hindert mich beispielsweise nicht daran, gute Demeter-Produkte zu kaufen.
Und im Übrigen finde ich es etwas vermessen von Ihnen, mich zu ermahnen, meinen Ansprüchen gerecht zu antworten. Ich kann Ihnen versichern: das tue ich.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Alberts
Weitere Fragen an Peter Alberts
(...) Ich hatte an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich persönlich nicht an die Wirksamkeit von klassischer Homöopathie glaube. Ich nehme aber, im Gegensatz zu vielen Kommentierenden in besagter Diskussion auf scienceblogs.de, zur Kenntnis, dass viele Menschen das tun, und das respektiere und akzeptiere ich. (...)
Sehr geehrte Frau Schüle,
die Frage, so wie Sie sie stellen, ist nicht zu beantworten. Bei völlig identischen Parametern handelt es sich um eine Einzelfallbetrachtung. Dazu muss jede statistische Erhebung versagen.
(...) Gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich (in anderen vermutlich auch, die kann ich aber nicht aus eigener Erfahrung überblicken) sind deutsche Universitäten oft noch Weltspitze (gewesen), und zwar nicht zuletzt wegen den Möglichkeiten für alle Studierende, sich auch intensiver und über Regelstudienzeiten hinaus mit Wissenschaft zu beschäftigen. Die von Ihnen zu recht kritisierte Verschulung der B.A.-Studiengänge verunmöglicht das. Außerdem hat die Verstärkung des Anspruches an die Hochschulen, ökonomisch verwertbare AbsolventInnen für den Arbeitsmarkt hervorzubringen und im Zweifel den Forschungsaspekt von den Studierenden eher fernzuhalten, dazu geführt, dass gerade in den kleinen Disziplinen, den etwas boshaft oft so genannten "Orchideenfächern", eine beängstigende Schließungswelle von Instituten und Lehrstühlen eingesetzt hat. (...)
(...) Ich unterstütze die Forderung der Organisation Lobbycontrol, ein verpflichtendes Lobbyregister in der Europäischen Union einzuführen. Sie als Wähler und Bürger haben das Recht zu wissen, welche Organisationen versuchen, im Europäischen Parlament, in der Kommission und im Europäischen Rat politische Entscheidungen zu beeinflussen. (...)