Frage an Peter Alberts von Heiner E. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Alberts,
für meine Wahlentscheidungen ist auch wichtig, für welche Weltanschauungen bzw. Konfessionen sich die Kandidaten einsetzen.
Die größte Weltanschauungsgruppe in Deutschland sind nun seit einigen Jahren Konfessionsfreie (meist Humanisten, Atheisten, Agnostiker), ohne das sich das bei allen Parteien unmittelbar widerspiegelt.
Daher erbitte ich Ihre Stellungnahme, wie Sie als Europaabgeordneter mit dieser Tatsache umgehen wollen und wie Sie selbst sich weltanschaulich positionieren.
Die gleiche Frage habe ich anderen Kandidaten ebenfalls gestellt.
Ich danke für Ihre Antwort vorab.
Sehr geehrter Herr Endemann,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Ich finde es völlig legitim, dass Sie sagen, für Ihre Wahlentscheidung sei die Weltanschauung bzw. Konfession der Kandidierenden wichtig, und deswegen danach fragen. Allerdings möchte ich an dieser Stelle betonen, dass ich sehr für eine Trennung von Kirche (oder anderen religiösen oder weltanschaulichen Organisationen) und Staat eintrete. Das beantwortet eigentlich auch schon Ihre Frage: die Konfession bzw. Weltanschauung eines Menschen ist etwas, was den Staat nichts angeht. Deswegen werde ich mich weder für noch gegen eine Konfession oder Weltanschauung einsetzen.
Ich bin evangelisch-lutherisch getauft, bin allerdings vor über 10 Jahren aus der Kirche ausgetreten. In meiner Jugend war ich eine Zeit lang gläubiger Christ und im CVJM in der Jugendarbeit engagiert. Dann habe ich allerdings meinen Glauben an den Gott des Christentums verloren. Wenn ich in einem Gottesdienst das Glaubenbekenntnis nicht mehr mitsprechen kann, ohne zu lügen, dann gehöre ich offenkundig nicht mehr zu dieser Gemeinschaft, und deswegen hielt ich es für konsequent und ehrlich, aus der Kirche auszutreten, was ich dann auch getan habe.
Heute bezeichne ich mich als Theist: ich glaube an Gott bzw. ein göttliches Prinzip. Ich glaube, dass die Welt geschaffen ist und dass es einen metaphysischen Sinn in dieser Schöpfung gibt. Ich glaube allerdings nicht an die Menschwerdung Gottes und nicht an die Trinität. Ich halte den Jesus von Nazareth des Neuen Testaments für einen herausragenden Philosophen, und für meinen persönlichen Wertekanon hat nach wie vor die Bergpredigt große Bedeutung, ich glaube allerdings nicht, dass dieser Jesus der Christus ist und auch nicht, dass es einen Messias oder Christus geben wird.
Ich hoffe, Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Alberts
Weitere Fragen an Peter Alberts
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Sehr geehrte Frau Schüle,
die Frage, so wie Sie sie stellen, ist nicht zu beantworten. Bei völlig identischen Parametern handelt es sich um eine Einzelfallbetrachtung. Dazu muss jede statistische Erhebung versagen.
(...) Gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich (in anderen vermutlich auch, die kann ich aber nicht aus eigener Erfahrung überblicken) sind deutsche Universitäten oft noch Weltspitze (gewesen), und zwar nicht zuletzt wegen den Möglichkeiten für alle Studierende, sich auch intensiver und über Regelstudienzeiten hinaus mit Wissenschaft zu beschäftigen. Die von Ihnen zu recht kritisierte Verschulung der B.A.-Studiengänge verunmöglicht das. Außerdem hat die Verstärkung des Anspruches an die Hochschulen, ökonomisch verwertbare AbsolventInnen für den Arbeitsmarkt hervorzubringen und im Zweifel den Forschungsaspekt von den Studierenden eher fernzuhalten, dazu geführt, dass gerade in den kleinen Disziplinen, den etwas boshaft oft so genannten "Orchideenfächern", eine beängstigende Schließungswelle von Instituten und Lehrstühlen eingesetzt hat. (...)
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