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Paul Raphael Wengert
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Frage von Helga B. •

Frage an Paul Raphael Wengert von Helga B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Dr. Wengert,
bei uns im Ostallgäu gibt es viele Milchbauern, die um ihren Milchpreis kämpfen. Die Prognosen sagen voraus, dass viele der kleinen Höfe aufgegeben werden müssen. Wie kann man dem entgegen wirken und wie wollen Sie den ländlichen Bereich stärken?
Mit freundlichen Grüßen
Helga Burkert

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Burkert,

was der Mindestlohn für Arbeitnehmer ist, für den die SPD kämpft, ist der faire Preis für die Milch;
ich unterstütze deshalb die Forderungen des BDM. Die Probleme der bayerischen Milchbauern wurden viel zu lange von ihrer Berufsorganisation, dem Bauernverband, ignoriert. Dabei sind Milch- und Gründlandwirtschaft in weiten Teilen Bayerns und vor allem bei uns im Allgäu Lebens- und Einkommensgrundlage für viele Landwirte, die keine Alternative dazu haben.

Eckpunkte für die Hilfe für unsere Milchbauern müssen aus meiner Sicht sein
- jeglicher Verzicht auf eine Aufstockung der Milchquote und - wenn möglich - die Rücknahme der
bereits erfolgten zweiprozentigen Quotenerhöhung dieses Jahres,
- die Quote muss auch über das Jahr 2015 hinaus bestehen bleiben, ihre Aufgabe würde das sichere
Aus gerade für viele kleine und mittlere Milcherzeuger bedeuten, insbesondere für viele unserer
Allgäuer Familienbetriebe,
- alle Saldierungsmöglichkeiten müssen gestrichen werden, so dass ab dem 1 kg Überlieferung die
volle Superabgabe anfällt,
- der Umrechnungsfaktor muss schnellstmöglich von 1,02 auf 1,03 wie in fast allen anderen
europäischen Ländern festgelegt werden,
- den Milchbauern in benachteiligten Gebieten müssen weitere Hilfen über EU-Direktzahlungen und über
die Gewährung von Ausgleichszulagen erschlossen werden und zwar als Hilfe für die Milchbauern
ebenso wie zum Erhalt der Grünlandwirtschaft und damit zum Erhalt unserer Kulturlandschaft.

Ich halte zudem die vom BDM geforderte Umlage für ein geeignetes Mittel, mit entsprechenden damit finanzierten Maßnahmen den Markt zu entlasten. Das im Aufbau befindliche Milchboard könnte die Position der Milchbauern entscheidend verbessern, wenn deutlich mehr als die Hälfte dieser Einrichtung beitreten würde.

Ein somit erzielter höherer Milchpreis würde bei 10 Cent/Liter die Einkommen allein der Ostallgäuer Milchbauern um 40 Mio. ¤ erhöhen. Das bedeutet entsprechend mehr Kaufkraft und Geld für notwendige Investitionen. Dies käme wiederum der gesamten Wirtschaft zugute.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Paul Wengert