Frage an Patrick Sensburg von Gabriele J. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Sensburg,
bekanntlich besteht bei mindestens 2 großen Konzernen Interesse, auch im Sauerland mittels der Methode "Fracking" Erdgas zu fördern. Viele Menschen in NRW sehen diese Bestrebungen mit großer Besorgnis, da "Fracking" womöglich zu größeren und nachhaltigen Umweltschäden führen kann. Bürgerinitiativen fordern eine Änderung des Bergrechts.
Die SPD Sundern informierte kürzlich in einer Pressemitteilung darüber, dass die Bundesregierung im Januar 2012 ein Gesetz einbringen will, wonach die bisherigen Regelungen des Bergrechts weiterhin gelten sollen. Danach bliebe die Beteiligung der Bürger in Punkto "Fracking" auch weiter sehr beschränkt und Umweltbelange blieben weitgehend unberücksichtigt.
Die NRW-Landesregierung hingegen will mindestens bis zum Sommer 2012 in NRW keine Erdgasbohrungen mit der umstrittenen Fracking-Methode zulassen.
Daher möchte ich Sie fragen, ob Sie die Bestrebungen der NRW-Landesregierung unterstützen und wie Ihre Einstellung zur "unkonventionellen" Methode der Erdgas-Förderung ist.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Joch-Eren
Sehr geehrte Frau Joch-Eren,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Förderung von Erdgas mit der so genannten Fracking-Methode wird derzeit kontrovers diskutiert, da es den Einsatz von Chemikalien in tief liegenden Gesteinsschichten erfordert. Durch das Einpressen eines Wasser-Sand-Chemikalien-Gemischs werden unter hohem Druck Risse im Gestein erzeugt, welche das Erdgas mobilisieren. Kritiker betonen, dass dieses Vorgehen als grundwassergefährdend einzustufen sei.
Für mich gilt: Der Schutz des Grundwassers und der Umwelt müssen Priorität haben! Deshalb stehe ich der Fracking-Methode sehr kritisch gegenüber. Aufgrund des Umweltrisikopotentials beim Fracking bin ich der Meinung, dass die Wasserschutzbehörden grundsätzlich ihr Einvernehmen über die einzelnen Vorhaben aussprechen müssen, bevor überhaupt ein Fracking-Verfahren angewendet darf. Zudem muss es erforderlich sein, dass beim Einsatz wassergefährdender Stoffe in jedem Fall eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird, um etwaigen Gefährdungen des Grundwassers und somit von Mensch und Natur vorbeugen zu können.
Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, das Fracking kritisch zu hinterfragen und keine Risiken für Umwelt und Menschen zuzulassen.
Ich hoffe, Ihnen damit meine Auffassung deutlich gemacht zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihr
Patrick Sensburg