Frage an Patrick Sensburg von Dr. Frank B. bezüglich Innere Sicherheit
Der ersehnte Abschalttermin von Biblis war so nahe.
Ich ahne es - in Biblis wird es zur Kernschmelze kommen - meine Kinder, die im
Plusenergiehaus aufwachsen werden mich fragen: müssen wir jetzt auch
sterben - wir nutzen doch die Sonnenenergie? -
Warum wollen Sie die Energiewende so weit hinausschieben? Es gibt
über www.100-GUTE-GRUENDE.de die AKWs schnell abzuschalten.
Bitte nennen sie mir Gründe für die Laufzeitverlängerung. Die Medien bringen keine
aktuell sinnvollen pro AKW-Argumente, sondern
nur alte wiederlegte wie notwendige Brückentechnologie bezahlbarer Strompreis für den Endkunden.
Zusätzlich erhoffe ich mir Antwort auf die Frage, wie viel es das
deutsche Volk kosten wird, wenn es sich mit der Nachfolgeregierung wieder für eine Annullierung der Laufzeitverlängerung entscheiden wird.
Es würde mich sehr freuen, wenn sie auf meine Fragen eingehen würden.
PS: wussten Sie, dass Terroristen nicht mal ein Passagierflugzeug brauchen um z.B. in Biblis einen Reaktor zu knacken, ein Militärjet ja sogar eine panzerbrechende Waffe reicht schon aus.
Mit freundlichen Grüßen Frank Büchler
Sehr geehrter Herr Büchler,
vor zwei Wochen haben wir im Deutschen Bundestag das Energiekonzept beschlossen, durch das Deutschland eine effiziente, klimafreundliche und wettbewerbsfähige Energieversorgung erhält.
Die 17 Atomkraftwerke haben im vergangenen Jahr 28% des deutschen Strombedarfes gedeckt. Ein übereilter Ausstieg aus der Kernenergie würde somit eine beträchtliche Energielücke nach sich ziehen. Da die Erneuerbaren Energien heute noch nicht in der Lage sind diese Lücke zu schließen, müsste entweder Strom aus dem Ausland zugekauft (der möglicherweise auch wieder in Kernkraftwerken produziert wurde) oder Kohlekraftwerke massiv ausgebaut werden. Vor dem Hintergrund unserer ambitionierten, aber auch unumgänglichen Klimaschutzziele, wäre ein Ausbau von Kohlekraftwerken die denkbar schlechteste Variante.
Deshalb werden wir die Kernkraft als Brückentechnologie erhalten, bis der Strombedarf durch Erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die zusätzlichen Abgaben der AKW-Betreiber und die Erlöse des EU-Emissionshandels für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zur Verfügung stellen. Der Netzausbau, den Rot-Grün viele Jahre vernachlässigt hat, erfüllt eine besonders wichtige Funktion. In Deutschland fehlen zurzeit Hochspannungsleitungen in einer Länge von 3.500 Kilometern, ohne die wir den Strom aus den erneuerbaren Energien nicht zu den Endverbrauchern schaffen können.
Außerdem beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage eines Endlagers. Rot-Grün hat sich 2001 entschlossen ein Moratorium zu erlassen und damit diese drängende Frage auf die lange Bank zu schieben. Die Erkundung eines Endlagers wurde auf Eis gelegt, um keine unpopulären Entscheidungen treffen zu müssen. Meiner Meinung nach hat sich die damalige Regierung unter Gerhard Schröder vollkommen unverantwortlich verhalten.
Wir gehen dieses Thema nun an!
Ich bin überzeugt davon, dass auch die nächste Regierung aus CDU/CSU und FDP bestehen wird, sodass es nicht zu einer Annullierung unseres zukunftsweisenden Energiekonzeptes kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Patrick Sensburg