Portrait von Patrick Kurth
Patrick Kurth
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Patrick Kurth zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Hans A. •

Frage an Patrick Kurth von Hans A. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Kurth
Meine Frage ist: Wie stehen Sie dazu, daß Eltern, die sich entschieden haben ihre Kinder in eine Schule in freier Trägerschaft zu schicken, zwei mal Schulgeld bezahlen müssen, einmal über die Steuern und ein zweites mal über das Schulgeld? Würden Sie persönlich dafür einsetzen, daß diese Ungerechtigkeit gesetzlich geändert wird?

Zu dem evtl. Einwand, daß solche Eltern auch mehr Geld zur Verfügung haben, möchte ich konkret auf unsere Schule hinweisen, an der bestimmt genauso große soziale Unterschiede bestehen, wie an jeder andere Schule, es gibt dort gut verdienende Eltern, aber ein großer Prozensatz sind z.B. auch Sozialhilfeempfänger, haben aber trotzdem ihre Kinder in der Schule, weil sie es für richtig halten.
Eine gerechte Ordnung wäre, daß das Geld dem Kind folgt, egal wo es zur Schule geht, oder später studiert. Es soll nicht der Staat bestimmen, welcher Weg der richtige ist für die Kinder ist, sondern der Staat sollte meiner meinung nach das Recht auf Bildung gesetzlich sichern und den Rest den Eltern und den Bildungsinstitutionen überlassen.

Herzliche Grüße

Hans Arden

Portrait von Patrick Kurth
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Arden,
vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die FDP begrüßt den Wettbewerb zwischen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen zur Verbesserung des Bildungsstandards in der Bundesrepublik Deutschland. Die von Ihnen angesprochene Ungerechtigkeit, wonach Schulen in freier Trägerschaft auch Schulgeld verlangen, interpretiere ich wie folgt: Sie kritisieren, dass eine freie Schulwahl nur dann möglich ist, wenn alle Kinder gleiche Zugangsvoraussetzungen erhalten. Das heißt, dass eine doppelte Belastung über Steuern und Schulgeld ungerecht ist und entweder für Schulen in freier Trägerschaft kein Schulgeld mehr erhoben werden soll (was wir ablehnen) oder alternativ auch öffentliche Schulen Schulgeld erheben sollen (was Sie sicher nicht meinten und wir auch nicht favorisieren.)

Eine gerechtere und wettbewerbsorientierte Lösung sieht die FDP in der Ausgabe von Bildungsgutscheinen. Nach unseren Vorstellungen stellt der Staat künftigt auf den Namen des Schülers oder Studierenden einen Bildungsgutschein aus und übergibt diesen den Bildungsempfängern. Aus der Hand der Eltern bzw. des volljährigen Schülers oder des Studierenden erhält die Bildungseinrichtung, die diesen aufgenommen hat, den Gutschein als vertragliche Gegenleistung für die versprochenen Bildungsleistungen. Die Bildungseinrichtung löst den Gutschein mit dem darauf genannten Geldbetrag beim Staat mindestens einmal jährlich ein. So ist die Finanzierung aller Bildungseinrichtungen über Steuermittel sicher gestellt. Eine Doppelbelastung aus Sicht der Bildungsempfänger wird ausgeschlossen und der Wettbewerb zwischen den Bildungseinrichtungen deutlich gestärkt.

Beste Grüße
Patrick Kurth