Frage an Patrick Kurth von Gottfried S. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Kurth
Nachdem ich ihre Antwort an Herrn Kühn gelesen habe, wird mir Angst vor dem Tage des Renteneintritts.
Wie kann ein deutscher Politiker von "sein ganzes Leben gearbeitet und vorgesorgt" schreiben, obwohl es seit der Maueröffnung eine Unterversorgung an Arbeit gibt? Die Wahrscheinlichkeit, in Thüringen Fehlzeiten zu haben, liegt doch wohl irgendwo bei 50 % und höher. Gilt ihre Prognose auch für Menschen, die durch falsche Marktpolitik oder gesundheitliche Einschränkungen ihre Forderung nicht erfüllt?
Sehr geehrter Herr Steinbeck,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Selbstverständlich ist mir bewusst, dass nicht alle Menschen, insbesondere im Osten, eine lückenlose Arbeitsbiographie aufweisen, wenn sie das Rentenalter erreichen. Mit der Nennung der Personen, „die ihr ganzes Leben gearbeitet und vorgesorgt haben“, sollte in erster Linie die Dringlichkeit des Problems illustriert werden, wenn aufgrund des demographischen Wandels sogar ein (arbeits-) lebenslanges Vorsorgen unter Umständen Armut im Alter nicht verhindern kann. Im Übrigen wird auch in Zeiten von Arbeitslosigkeit durch die Bundesagentur für Arbeit in die Rentenkasse einbezahlt, so dass auch Arbeitslose in dem genannten Sinne für das Alter vorsorgen.
Auch Menschen mit unverschuldeten Erwerbslücken, sei es aufgrund von Arbeitslosigkeit oder von Krankheit, muss ein würdevolles Leben im Alter durch staatliche Zahlungen ermöglicht werden. An diesem Grundprinzip unseres Sozialstaats will insbesondere die derzeitige Bundesregierung nichts ändern. Ich will es deshalb auch nicht als „meine Forderung“ verstanden wissen, dass eine Versorgung im Alter nur dann gewährt wird, wenn ein Leben lang gearbeitet und vorgesorgt wurde.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute. Zögern sie nicht, auch in Zukunft mit Ihren Anliegen an mich heranzutreten.
Mit freundlichen Grüßen
Patrick Kurth
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