Frage an Patrick Kallweit von Tomaso Z. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Zacharias,

vielen Dank für Ihre Fragen.

1. Die Einführung von immer mehr Gesamtschulen betrachte ich überaus kritisch. Mit Gesamtschulen geht nach meiner Ansicht die Möglichkeit weitgehend verloren, die Schülerinnen und Schüler optimal im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten zu "fördern und zu fordern", wie man so schön sagt. Das dreigliedrige Bildungssystem bietet hier bessere Möglichkeiten des effektiven Lernens. Die Einführung von immer mehr Gesamtschulen sehe ich hingegen vielmehr als ein weiteres Teil des Mosaiks einer "Alle-sind-gleich-Mentalität" einer neuen, uns aufgezwungenen Weltordnung an.

2. Eine sehr interessante Frage. Ich glaube allerdings nicht, dass deutsche Schüler in von Ausländern dominierten Schulklassen, in denen ein anständiges Lernen ohnehin schon nahezu unmöglich ist, noch eine dritte Fremdsprache lernen müssten. Es ist zu berücksichtigen, dass viel zu vielen deutschen Schülerinnen und Schülern schon die Beherrschung der eigenen Sprache alles andere als leicht fällt. Da halte ich es für absolut kontraproduktiv, mit dem Englisch-Unterricht in der Grundschule zu beginnen oder weitere Fremdsprachen als Pflichfächer einzuführen. Wenn sich Lehrkräfte und auf der einen oder anderen Schule interessierte Schüler finden, kann man Chinesisch gerne als Wahlpflichtkurs anbieten. Aber die grundsätzliche Einführung weiterer Fremdsprachen als Pflichtfächer ist selbstverständlich abzulehnen.

Mit besten Grüßen

Patrick Kallweit