Frage an Patrick Kallweit von Stefan K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Kallweit,
wie sicherlich auch ihnen nicht entgangen ist leidet Deutschland unter einer enormen Staatsverschuldung. Die genaue Summe zu nennen schenke ich mir, da es sich erstens um eine Zahl handelt die für mein mathematisches Verständnis real nicht mehr fassbar ist, und sie sich zweitens bekanntlich im Sekundentakt erhöht. 1. Wann, wie und von wem sollen diese Schulden jemals getilgt werden?
2. Ist ihrer ehrlichen Meinung nach eine Rückzahlung des gigantischen Schuldenberges überhaupt jemals möglich bzw. wird sie vielleicht von den verantwortlichen Politikern längst gar nicht mehr angestrebt?
3. Da ja abgesehen von einigen "Ölscheichtümern" sämtliche Staaten unter einer ähnlichen Schuldenlast leiden, wieso ist es nicht möglich, daß im Interesse der gesamten Weltbevölkerung sämtliche Staatsschulden bspw zum 1.1.2006 von allen Staatsoberhäuptern in einem gemeinsamen feierlichen Akt für nicht existent erklärt werden?
Im Wahlprogramm ihrer Partei (wie aber auch bei allen anderen) finde ich darauf keine befriedigende Antwort. Sie stimmen mir doch sicher zu, daß es Volksverdummung wäre, zu behaupten, die Staatseinnahmen würden sich durch wirtschaftliches Wachstum so astronomisch steigern lassen, daß dadurch eine komplette Rückzahlung möglich wäre.
Mfg
Sehr geehrter Herr Krauß,
zunächst: die Schuldenspirale ist natürlich Teil des globalisierten Freihandelsprinzips seit etwa hundert Jahren. Schulden, damit Abhängigkeit und Erpressbarkeit der Völker gehören zu diesem System. Perspektivisch arbeiten an dieser Völkerbefreiung alle nationalen Bewegungen, und deswegen arbeiten sie auch zusammen.
Der Schuldenberg könnte abgebaut werden, wenn nicht das Geld für fremde Interessen verpulvert würde. Ein Beispiel nur: Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Franz-Ulrich Willeke hat im Jahre 2003 in einer Studie der Uni Heidelberg nachgewiesen, dass die BRD in den Jahren 1958 bis 2002 nach Einrechnung aller volkswirtschaftlichen Faktoren Nettozahlungen von über einer halben Billion Mark an die EU geleistet hat. Was uns die freizügige Asylpraxis kostet, davon ganz zu schweigen. Deutsches Geld für deutsche Aufgaben wäre schon einmal die erste wirtschaftspolitische Maßnahme der NPD.
Warum die Regierungen nicht das Ende der Schuldenfalle proklamieren? Weil Sie im Dienste des internationalen Börsenkapitals stehen – das lebt von den Zinsen.
Mit freundlichem Gruß
P. Kallweit