Wieso ist Bayern so schlecht darin Lehrer ein normales Leben zu ermöglichen?
Hallo!
Wieso werden inzwischen bei der Verteilung von Stellen für Lehrer Personen mit Kindern, kinderlosen so extrem bevorzugt? Was ist denn mit Paaren, die keine Kinder bekommen können oder es einfach nicht wollen?
Warum ist da Bayern noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen, sondern lebt das klassisch definierte Bild der letzten Jahrtausende: Mutter, Vater, Kind? Ist ja schon wie die Ansichten der AfD.
Hierzu wäre eine Aufklärung hilfreich.
Dankeschön!
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage und Entschuldigung für die verzögerte Antwort.
Die Verteilung der Lehrkräfte in Bayern richtet sich nach den maßgeblichen Landtagsbeschlüssen bzw. einschlägigen rechtlichen Vorgaben, die die sozialen Kriterien von Lehrkräften (Zahl der Kinder, Familienstand, ggf. Schwerbehinderung) als entscheidend einstufen. Familien mit Kindern (besonders im schulpflichtigen Alter) können nicht ohne Weiteres umziehen. Und Kinder brauchen den engen Kontakt zu ihren Eltern. Darum befürworten wir diese Priorisierung grundsätzlich.
Wir, die Grüne Landtagsfraktion, fordern allerdings, Lehrkräften die Freiheit zu geben, sich direkt bei Schulen bewerben zu können, die ihren Wünschen nach Wohnortnähe und/oder Schulprofil entsprechen. Die Schulleitung führt bei unserem Vorschlag die Bewerbungsgespräche durch und trifft die Einstellungsentscheidung (allerdings würden hier auch bei gleicher Eignung die sozialen Kriterien eine Rolle spielen).
Dieses Bewerbungsverfahren würde den Beruf der Lehrkraft attraktiver machen, da Lehrkräfte gezielt Schulen auswählen könnten, die ihren persönlichen und beruflichen Vorstellungen entsprechen. Gleichzeitig profitierten auch die Schulleitungen und die gesamte Schulgemeinschaft von diesem Verfahren: Sie hätten die Möglichkeit, aus den Bewerber*innen jene Lehrkräfte auszuwählen, die zu den pädagogischen Zielen, dem Schulprofil und dem Kollegium am besten passen. Dies stärkte die Schulgemeinschaft und förderte eine zielgerichtete Schulentwicklung. Für Schulen, die Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung haben, könnten spezielle Anreize geschaffen werden, wie etwa Prämien für Lehrkräfte, die bereit sind, dort zu arbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Patrick Friedl - MdL
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