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Patrick Breyer
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Frage von Gabriele H. •

Frage an Patrick Breyer von Gabriele H. bezüglich Wirtschaft

Frage 1:
Werden Sie sich im Falle Ihrer Wahl im Europäischen Parlament und gegenüber der deutschen Bundesregierung für ein grundsätzliches Rüstungsexportverbot einsetzen?
Frage 2:
Werden Sie sich im Falle Ihrer Wahl für eine Verschärfung der europäischen Kriterien für den Rüstungsexport und - angesichts der besonders hohen Opferzahlen durch Kleinwaffen - für ein Exportverbot von Kleinwaffen und zugehöriger Munition einsetzen?
Frage 3:
Werden Sie sich im Falle Ihrer Wahl für ein EU-Waffenembargo gegenüber den im Jemen-Krieg involvierten Staaten einsetzen?
Frage 4:
Werden Sie sich im Falle Ihrer Wahl auf EU-Ebene für mehr Transparenz und eine vertiefte Berichtspflicht für die Mitgliedsstaaten einsetzen, die Begründungen für besonders strittige Rüstungsexporte einschließt?
Frage 5:
Werden Sie sich im Falle Ihrer Wahl für ein europäisches Aufsichtsgremium einsetzen, welches die konsequente und einheitlich restriktive Umsetzung der Kriterien des Gemeinsamen Standpunktes durch die Mitgliedstaaten überwacht?
Frage 6:
Werden Sie sich im Falle Ihrer Wahl für die völkerrechtliche Ächtung von autonomen Waffensystemen einsetzen und eine Finanzierung der Entwicklung und Erforschung solcher Systeme durch Gelder des Europäischen Verteidigungsfonds ablehnen?

Vielen Dank für Ihre Beantwortung
Gabriele Holz

Portrait von Patrick Breyer
Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrte Frau Holz,

Rüstungsexporte an Nicht-EU-Staaten sind abzulehnen, gleich um welche Waffen oder auch Munition es sich handelt. Dies schließt natürlich auch Waffenlieferungen an Kriegsparteien (Jemen) aus. Mehr Transparenz und eine vertiefte Berichtspflicht für die Mitgliedsstaaten, die Begründungen für besonders strittige Rüstungsexporte einschließt, sind sinnvoll und erforderlich. Dasselbe gilt für ein europäisches Aufsichtsgremium für Rüstungsexporte.

Eine völkerrechtliche Ächtung autonomer Waffensysteme ist der Piratenpartei ein besonderes Anliegen. Wir PIRATEN unterstützen die Aufnahme von Verhandlungen im Rahmen der UN-Konvention über bestimmte konventionelle Waffen (CCW) über ein Regulierungsinstrument zum Verbot von „Tödlichen autonomen Waffensystemen“ oder von Waffen, die selbständig Ziele auswählen und ohne menschliche Kontrolle eingesetzt werden können.

Wir gehen noch weiter: Cyberwar ist eine Bedrohung für den Frieden und die internationale Stabilität, insbesondere durch seine mangelnde Transparenz die mit der Schwierigkeit einhergeht, den verantwortlichen Angreifer ausfindig zu machen. Wir PIRATEN unterstützen einen völkerrechtlichen Vertrag über Cyberkrieg. Darin sollen sich die Unterzeichner beispielsweise verpflichten, die Sicherheit ziviler Systeme nicht aktiv zu beeinträchtigen.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass die tschechische Piratenpartei mit Markéta Gregorová voraussichtlich eine Spezialistin für Rüstungsexporte und autonome Waffensysteme in das Europäische Parlament entsenden wird, die sich aktiv um diese Themen bemühen wird. Frau Gregorová ist auch Präsidentin der Europäischen Piratenpartei. Sie sehen, Ihre Anliegen sind nicht nur mir persönlich wichtig sondern der gesamten Piratenpartei.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Breyer