Portrait von Patricia Lips
Patricia Lips
CDU
100 %
17 / 17 Fragen beantwortet
Frage von Klaus B. •

Frage an Patricia Lips von Klaus B.

Sehr geehrte Frau Lips,
ich bitte Sie dringenst sich für die Versorgung unserer afghnanischen Hilfskräfte in Deutschland einzusetzen. Es ist beschämend, wenn wir uns einmal wieder der Verantwortung für Hilfskräfte im Ausland klammheimlich entziehen wollen. Heute habe ich zum wiederholten Male einen Bericht in den "Heute"-Nachrichten gesehen, wie unsere Hilfskräfte hier um Unterstützung betteln müssen. Ohne die Unterstützung dieser einheimischen Leute (ob als Dolmetscher oder sonst wie) wäre die Bundeswehr doch hilflos gewesen.
Wir haben doch schon einmal so kläglich versagt. Zwar ist es lange her, doch ein Ruhmesblatt war es nicht: Als Deutschland im 1. Weltkrieg seine
Kolonien verlor, hat man sich auch heimlich davongemacht. Unsere Hilfstruppen, besonders in Ostafrika, die Askaries, hat man schmählich im Stich gelassen. Mit der Folge, dass diese fast alle nach dem Abzug der Deutschen nicht überlebten.
Will man dieses Drama in Afghanistan wiederholen? Ich denke, die Leute haben unsere Unterstützung für ihren Einsatz verdient. Sie haben etwas für Deutschland geleistet, im Gegensatz zu Wirtschaftsflüchtlingen die nur eun besseres Leben suchen. Es ist doch abzusehen, dass nach unserem Abzug die Taliban kurzen Prozess mit den Helfern und deren Familien machen. Alles andere wäre blauäugig.
Die Niederlande haben nach ihrem Verlust der Kolonien in Indonesien ihre Hilfstruppen, die Molukken, wenigstens mit nach Holland genommen. Zwar gab es in deren Folge auch Probleme. Ich erinnere an die Eisenbahnzugbesetzung durch Molukken in den Niederlanden in den 70er(?) Jahren. Aber man scheint eine Lösung gefunden zu haben. Jedenfalls hat man von Problemen nichts mehr gehört.
Kurz: Setzen Sie sich bitte für diese Leute ein. Ich selbst wäre jederzeit bereit, so jemanden bei mir aufzunehmen und zu unterstützen. Sie hätten es verdient.
Mit freundlichen Grüßen Klaus Becker

Portrait von Patricia Lips
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Becker,

vielen Dank für Ihre Eingabe vom 1.8.2014. Sie nehmen sich in Ihren Zeilen eines ganz besonderen Themas an.

Sie dürfen versichert sein, dass wir uns zur Frage der Versorgung und Sicherheit afghanischer Hilfskräfte unmittelbar mit den zuständigen Ministerien/Arbeitsgruppen in Verbindung gesetzt haben. Ich bitte jedoch um etwas Geduld für eine ausführlichere Antwort, da zur Zeit einige Ansprechpartner aus Urlaubsgründen nicht zur Verfügung stehen.

Deshalb danke ich Ihnen vorab für Ihr Verständnis und verbleibe mit herzlichen nach Höchst,

Patricia Lips

Portrait von Patricia Lips
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Becker,

hiermit komme ich zurück auf Ihre Anfrage vom 01.08.2014 und meine vorläufige Antwort vom 4.8.2014 zur Sicherheit unserer afghanischen Hilfskräfte nach dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan.

Nach Rücksprache mit den zuständigen Kollegen aus dem Verteidigungsbereich kann ich Ihnen dazu mitteilen: Im vergangenen Herbst hat die Bundesregierung ein Aufnahmeverfahren für gefährdete afghanische Ortskräfte und ihre Familienangehörigen beschlossen. Es handelt sich hierbei um afghanische Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Tätigkeit für deutsche Behörden als individuell gefährdet gelten. Zahlreichen afghanischen Hilfskräften ist diese Zusage erteilt worden, und sie sind mit ihren Familien bereits nach Deutschland ausgereist.

Abschließend - und auf den von Ihnen genannten Vergleich mit historischen Situationen des Ersten Weltkrieges zurückkommend - möchte ich darauf hinweisen, dass Deutschland bis in die jüngste Vergangenheit auch ggü. Angehörigen von Hilfstruppen aus dieser Zeit immer seinen Verpflichtungen nachgekommen ist.

Ich danke Ihnen für Ihre engagierte Haltung und verbleibe mit freundlichen Grüßen,

Patricia Lips

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Patricia Lips
Patricia Lips
CDU