Frage an Patricia Lips von Wilfried S. bezüglich Finanzen
"Sondern anderes ist es gewesen, was jene groß machte, was wir nicht besitzen: daheim Tätigkeit, draußen gerechte Herrschaft, ein Sinn, beim Beraten unabhängig und keinem Vergehen und keiner Leidenschaft verfallen. Statt dessen haben wir Verschwendungssucht und Habgier, im Staate Armut, zu Hause Üppigkeit. Wir loben den Reichtum, hängen aber der Trägheit nach. Zwischen Guten und Schlechten ist kein Unterschied, alle Belohnungen für Tüchtigkeit hat üble Ehrsucht in Besitz. Und so ist es kein Wunder: da ihr jeder für seine eigenen Belange gesondert eure Pläne faßt, da ihr daheim Sklaven eures Vergnügens, hier des Geldes und eurer Verbindungen seid, daher kommt es, dass ein Angriff auf das herrenlose Gemeinwesen gemacht werden kann."
Solchermaßen soll sich ein gewisser Marcus Porcius zu Zeiten Cäsars im Senat geäußert haben, Frau Lips. Die Einmaligkeit unserer heutigen Situation, welche Sie H. S. am 07. Jan. 2010 bekunden, ist von daher zu hinterfragen.
Das will ich tun und und Sie fragen: Gleichen sich die Beschreibungen dessen was ist nicht und hat sich Dr. Westerwelle in seinen Äußerungen über die heutigen Dekadenzerscheinungen in Bezug auf Rom etwa lediglich in der Zuordnung der Zeit damals schlicht vertan?
Halten Sie den Lösungsvorschlag des Herrn Porcius nicht ebenso für vernünftig wie ich und wenn das der Fall sein sollte - ließe sich das auch Frau Dr. Merkel, Herrn Dr. Schaüble und Herrn Dr. Rösler nahe bringen?
Mit freundlichem Gruß aus dem Nibelungenmeuchelrevier
Wilfried Steinicke
Sehr geehrter Herr Steinicke,
mit Freude habe ich als humanistisch geschulte Person Ihr Zitat gelesen. Zeigt es doch, dass Sie sich in der klassischen Literatur auskennen. Ich bitte jedoch um Verständnis, dass ich meinen Zeilen vom 7.1.2010 nichts hinzuzufügen habe.
Mit freundlichen Grüßen,
Patricia Lips