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Pascal Kober
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Frage von Johannes H. •

Frage an Pascal Kober von Johannes H. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Kober,

in der Phoenix Runde vom 06.03.2013 haben Sie folgende Aussagen zum Thema relative Armut gemacht (17:22):
1. "... wenn Bill Gates hier Einwandern würde, würde das die [relative] Armut erhöhen ..."
2. " ... wenn ich jedem in Deutschland 1.000.000 schenken würde, hätte sich an der Armutsquote nichts geändert ..."

Sie haben korrekterweise auf die Benutzung des Medianeinkommens anstelle des Durchschnittseinkommens zur Festlegung der relativen Armutsgefährdungsgrenze hingewiesen. Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zuwanderung von Bill Gates überhaupt etwas an der Armutsgrenze ändert, extrem gering (selbst wenn er unendlich viel Geld verdienen würde). In jedem Fall impliziert das Beispiel von Bill Gates, dass extrem hohe Einkommen einen überproportionalen Einfluss auf die Bildung des Medianeinkommens haben, was schlicht falsch ist.

Auch die zweite Aussage ist unzutreffend, da nur eine proportionale Erhöhung des Einkommens (z.B. jeder um 10%) die Armutsquote unverändert lassen würde. In dem von Ihnen gewählten Beispiel würde die Armutsgefährdungsquote sogar auf 0% sinken.

Da Sie als Obmann im Ausschuss für Arbeit und Soziales für die FDP tätig sind, müssen Sie sicher häufiger mit Armutsstatistiken, welche auf dem Medianeinkommen beruhen, umgehen. Mich würde daher interessieren, wie Sie auf die von mir beschriebenen Aussagen in der Phoenix Sendung vom 06.03.2013 kommen, und ob Sie diese auch weiterhin vertreten.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Heurich,

vielen Dank für Ihre Frage, die Sie mir im Nachgang der Phoenix Runde vom 6. März gestellt haben.

Sie haben recht, dass ich bei den Aussagen zwar zuerst auf die korrekte Definition der Armutsrisikoquote eingegangen bin, wonach armutsgefährdet ist, wer weniger als 60 % des Medians der Einkommen verdient. Bei den von mir aufgeführten Beispielen verweise ich dann jedoch auf die Durchschnittseinkommen und nicht auf die Medianeinkommen. Es ist korrekt, dass die beiden angenommenen Fälle keine bis kaum Auswirkungen auf das Medianeinkommen und die Armutsrisikoquote hätten. Im Falle der Betrachtung der Durchschnittseinkommen, würden sich jedoch große Unterschiede ergeben.

Diese Quote stieg bis zum Jahr 2005 an und lag im Berichtszeitraum ab dem Jahr 2007 bis zum Jahr 2011 je nach Datengrundlage relativ konstant zwischen rund 14 und 16 Prozent.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat in einer Analyse vom Oktober 2012 mit den neuesten Daten des sozioökonomischen Panels schlüssig dargelegt, wie die günstige Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung die die Politik dieser Regierungskoalition unterstützt hat, neben der Einkommensungleichheit auch die Armutsrisikoquote in den letzten Jahren erkennbar verringerte. Besonders die Armutsrisikoquote ist nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung in den letzten Jahren erfreulicherweise zurückgegangen.

Mit freundlichen Grüßen

Pascal Kober MdB

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