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Otto Bernhardt
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Frage von christiane H. •

Frage an Otto Bernhardt von christiane H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Bernhard,
danke für Ihre ausführliche Antwort!
Leider ist meine Frage dadurch jedoch nicht beantwortet worden!
Ich will doch nur wissen, ob die CDU/CSU eine sog. Kopfsteuer (Gesundheitspauschale) einführen will!

Will heissen: Ein geringverdienender (wie ich) zahlt genau die gleiche Summe wie ein Großverdiener!
Falls die CDU/CSU das konkret einführen will, kann ich sie nicht mehr wählen! Da selbst ein "dummer" Mensch hier eine riesige Ungerechtigkeit entdeckt, die mich fast sprachlos macht!

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Heinrich,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht vom 7. September.

Wie ich Ihnen in meiner letzten Antwort schon mitgeteilt habe, möchte die CDU/CSU-Fraktion die Gesundheitsprämie einführen. Lassen Sie mich dabei noch einmal auf das geplante System eingehen, um Ihnen die durchaus bestehende Gerechtigkeit zu erläutern.

Unsere neue Lösung heißt: solidarische Gesundheitsprämie. Sie rechnet sich ganz einfach: Alle Krankheitskosten des letzten Jahres geteilt durch die Zahl der Versicherten. Auf der Basis der Zahlen von 2004 ergibt das einen Betrag von 109.- Euro für den Versicherten. Damit werden die Gesundheitskosten gleichmäßig auf alle verteilt. Für ein gut gefülltes Portemonnaie ist dieser Betrag zu verkraften. Für den kleinen Geldbeutel aber ist das eine hohe Summe. Deshalb sagt die CDU: Niemand soll durch die Gesundheitsprämie überfordert werden. Jeder soll höchstens 7 Prozent seines Einkommens für die Gesundheitskosten bezahlen müssen. Wenn 7 Prozent des Einkommens weniger ergibt, als die Gesundheitsprämie kostet, dann wird der Rest automatisch als Zuschuss gegeben, der aus den Beiträgen der Arbeitgeber bezahlt wird. Deshalb ist unsere Gesundheitsprämie eine "solidarische" Prämie. Bereits heute ist es schon so, dass jeder Arbeitnehmer für seinen Krankenkassenbeitrag im Durchschnitt 7 Prozent seines Lohnes aufwendet. Bei der Umstellung auf die Prämie ändert sich also gegenüber dem heutigen Zustand gar nichts.

Hier ein Rechenbeispiel: Wir nehmen an, dass die Gesundheitsprämie 109.- Euro kostet. Wer 1.000.- Euro verdient zahlt dann 70.- Euro Gesundheitsprämie, das sind genau 7 Prozent des Einkommens. Die restlichen 39.- Euro werden bezuschusst. Wer 2.000.- Euro verdient, zahlt 109.- Euro Gesundheitsprämie. Würde er wie heute 7 Prozent bezahlen müssen, wären das 140.- Euro. Er spart also 31.- Euro. Übrigens: Bei der solidarischen Gesundheitsprämie werden Kinder kostenfrei mitversichert. Diese Kosten werden aus Steuermitteln bezahlt, also von allen Steuerpflichtigen -auch von Beamten, Freiberuflern oder Privatversicherten. Das ist gerechter als im heutigen System, in dem nur die gesetzlich Versicherten die Gesundheitskosten der Kinder finanzieren. Wichtig ist: Die Lohnzusatzkosten der Arbeitgeber bleiben stabil. Der Arbeitgeber kann damit langfristig seine Preise kalkulieren und sich auf die Wettbewerbsbedingungen am Markt einstellen. Das schafft zugleich mehr Arbeitsplatzsicherheit.

Mit freundlichen Grüßen

Otto Bernhardt