Frage an Otfried Hilbert von Kerstin F. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Hilbert,
Am Freitag konnte ich im Abendblatt einiges über den Wahlkreis 12 und Steilshoop lesen. Vieles fand dort aber keine Erwähnung .So z.B. , dass in Steilshoop die einzige weiterführende Schule geschlossen wurde. Erwähnt wurde auch nicht, dass die Öffnungszeiten der Jugendeinrichtungen (auch die des Haus der Jugend) bei weitem aus meiner Sicht nicht ausreichend sind, um Jugendlichen ein attraktives Angebot zu machen und sie von der Straße wegzuholen. Ich finde es ebenso bedauerlich, dass es in Steilshoop meines Wissens nur eine "Bücherstelle" gibt, die lediglich einige Stunden geöffnet hat. Müsste nicht gerade ein Stadtteil, wie Steilshoop mit einer richtigen, attraktiven Bücherhalle aufwarten?
Wie stehen Sie und Ihre Partei zu diesen Problemen a) weiterführende Schule in Steilshoop b) Jugendeinrichtungen und ihre Öffnungszeiten und c) Ausstattung mit Bücherhallen
Mit freundlichem Gruß
Kerstin Fiedler
Sehr geehrte Frau Fiedler,
da ich leider nicht zeitnah zur Beantwortung ihrer Frage gekommen bin, freut es mich, dass unsere Kandidatin Cornelia Prüter-Rabe ihnen auf diese Fragen schon ausführlich geantwortet hat: http://www.kandidatenwatch.de/cornelia_prueter_rabe-595-15113.html . Diesen Antworten schliesse ich mich gern an und möchte noch einige persönliche Anmerkungen hinzufügen.
Steilshoop hat unter der Kürzungspolitik des Hamburger Senates seit 2002 und 2004 ganz besonders gelitten. Extrem gekürzt wurde u. a. bei den Einrichtungen ASD, Elternschule, Elefantengruppe, Spielwohnung, Mädchen und Frauentreff, Haus der Jugend, Sozialberatung der Kirchengemeinde, Jugendclub Steilshoop, Samt und Seife, Strassensozialarbeit sowie beim damalige Beschäftigungsträger ABAKUS für die Teilbereiche Mensa, Caffe-Treff, JETZT und Reno. Ein Teil dieser Einrichtungen musste deshalb schliessen. Zum anderen konnte deshalb die zuvor hohe Qualität von Ausbildungsmassnahmen nicht mehr gehalten werden.
Es darf nicht zugelassen werden, dass in Steilshoop eine Situation entsteht, in der dem heute noch verantwortlichen Senat wieder vor allem Forderungen nach "härteren Strafen" einfallen. Mit allen Kräften haben sich u. a. die Beteiligten in der Koordinierungskonferenz Steilshoop gegen diese Kürzungspolitik gewehrt und immer wieder konkrete Verbesserungen gefordert. Viele dieser Forderungen und Wünsche fanden auch Eingang in konkreten Anträgen der GAL in der Bezirksversammlung Wandsbek. Zuletzt zur Sitzung in diesem Monat wurde von der GAL dort eine halbe Stelle für eine öffentliche Sozialberatung im Projekt "Rock + Rat" beantragt.
Um zur anstehenden Bürgerschaftswahl nicht vollends nackt dazustehen, hat der Senat Ende 2006 ein Projekt "Lebenswerte Stadt Hamburg" ins Leben gerufen - mit einem Teilprojekt in Steilshoop. Positiv an diesem Projekt ist, dass es relativ umfangreiche Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger des Stadtteils zu den einzelnen eher kleinteiligen Umsetzungsvorhaben dieses Projektes gibt. Auch ich beteilige mich persönlich an diesem Projekt, aktuell in einer Arbeitsgruppe Stadtteilkultur. Aufgabe nach der Wahl wird es sein, die positiven Aspekte dieses Projektes aufzugreifen, darüber hinaus aber für die tiefergehenden Punkte aus ihrer Fragestellung eine neue Perspektive für den Stadtteil zu erarbeiten - im Sinne unseres Konzeptes "Viertel Vor" http://www.hamburg-kreativestadt.de/viertel_vor.html .
Mit freundlichen Grüssen
Otfried Hilbert